Transoil International und Solaris Commodities aus der Schweiz haben eine Blockchain-Pilottransaktion mit Schwarzmeerweizen durchgeführt, wie aus einem Bericht von S&P Global vom 12. November hervorgeht. Beide Unternehmen sind im Handel mit internationalen Landwirtschaftsrohstoffen wie Weizen, Pflanzenöl und Mehl tätig.

Die beiden Unternehmen schlossen das Pilotprojekt über die Blockchain-basierte Handels- und Finanzierungsplattform für Landwirtschaftsrohstoffe des Schweizer Start-ups Cerealia ab.

Transoil und Solaris haben einen Handel über eine 25.000-Tonnen-Lieferung von 11,5 Prozent proteinhaltigem Schwarzmeerweizen Frei an Bord am Hafen der russischen Hafenstadt Noworossijsk abgeschlossen. Das ist Berichten zufolge das erste Blockchain-basierte Handelsabkommen für Schwarzmeerweizen. Die genauen finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden allerdings nicht öffentlich gemacht.

Durch den Einsatz einer Blockchain-basierten Plattform wollen die Parteien Risiken und Konflikte minimieren, die entstehen könnten. Die Technologie soll nämlich die Streitbeilegung mutmaßlich verbessern und die verschiedenen Phasen einer Transaktion überwachen. Laut S&P Global hieß es von Cerealia:

"Ein unabhängiger Prüfer hat alle wichtigen Details zum Handel auf der Blockchain überprüft und den Smart Contract, digitale Signaturen, unterschriebene Dokumente und Zeitstempel bestätigt. Der Prüfer bestätigte auch, dass die Daten verschlüsselt wurden, dass keine weiteren Daten gespeichert sind und dass alle Daten auf dem neuesten Stand sind."

Der Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor hat Blockchain allmählich auf der ganzen Welt begrüßt. Wie Cointelegraph bereits berichtete, haben sich die vier weltweit größten Landwirtschaftsunternehmen, allgemein bekannt als ABCD, zusammengeschlossen, um den internationalen Getreidehandel durch den Einsatz von Blockchain- und künstlichen Intelligenztechnologien (KI) zu digitalisieren. Blockchain und KI sollen zunächst zur Automatisierung der Nachhandelsprozesse für Getreide und Ölsaat verwendet werden. Diese sind sehr manuelle und kostspielige Prozesse in der Lieferkette.

Im September hat sich eine nationale US-Milchvermarktungsgenossenschaft - die Dairy Farmers of America (EFA) - mit dem Lebensmittel- und Fintech-Unternehmen ripe.io zusammengeschlossen, um ein Blockchain-betriebenes Projekt zu erproben, das ebenfalls auf die Verbesserung der Lebensmittelversorgungskette abzielt. Berichten zufolge will die DFA die Technologie bewerten und untersuchen, inwiefern die Organisation von ihrer Nutzung profitieren könnte.

Im September hat Albert Heijn, die größte Supermarktkette in den Niederlanden, ebenfalls enthüllt, dass es Blockchain einsetze, um die Produktionskette für seinen Orangensaft transparenter zu machen. Das System soll Daten speichern, die die Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbewertungen verschiedener Erzeugerbetriebe sowie Informationen über das Obst selbst enthalten.