Die Umsetzung der MiCA-Gesetzgebung (Markets in Crypto-Assets) könnte die Expansionsbemühungen der großen Kryptobörsen in ganz Europa beschleunigen, so der Präsident von Crypto.com, Eric Anziani.
In einem exklusiven Gespräch mit Cointelegraph hob Anziani hervor, wie die verstärkte regulatorische Kontrolle und die „fragmentierte“ Natur der europäischen Regeln für die Branche den Kryptobörsen das Leben bisher schwer gemacht hat.
„Wir freuen uns auf die MiCA. Ich denke, Europa ist ein großartiger Markt, aber ein sehr fragmentierter. Wenn man sich an die Regeln halten will, muss man sich an sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen in den einzelnen Märkten halten“, erklärt Anziani.
Der Chief Operations Officer des Unternehmens führte aus, dass Crypto.com bereits in wichtigen Märkten auf dem gesamten Kontinent registriert ist, darunter Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande. Dieser Prozess bietet eine gewisse Perspektive, wenn man bedenkt, mit welchen Hürden gesetzeskonforme Börsen bei der internationalen Expansion konfrontiert sind.
„Es ist sehr kostspielig für ein Unternehmen, die richtigen Dinge für einen bestimmten Markt zu tun. MiCA wird zu einer gewissen Harmonisierung führen und es uns ermöglichen, effizienter zu arbeiten, während wir gleichzeitig hohe Anforderungen an die Einhaltung der Vorschriften stellen.“Der Zusammenbruch des FTX-Imperiums von Sam Bankman-Fried hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Kryptobranche jetzt noch genauer unter die Lupe genommen wird. Wie Anziani erklärt, haben die Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt die Rahmenbedingungen für die Regulierung der Branche angepasst, insbesondere im Hinblick auf Anlegerschutz und Marktintegrität.
Das Vereinigte Königreich ist ein weiterer Markt, auf dem Crypto.com eine bedeutende Präsenz hat. Im Juni 2022 kündigte auch die Financial Conduct Authority (FCA) strengere Regeln für mit Kryptowährungen verbundene Unternehmen und Dienstleistungen an.
Eine Reihe von Regeln, die sich auf Werbung und Anlegerschutz konzentrieren, schreibt vor, dass in Großbritannien ansässige Unternehmen eine „Eingewöhnungsphase“ für Erstanleger einführen. Die FCA verbot den Unternehmen des Sektors auch die Verwendung von „Weiterempfehlungsboni“ und hatte klare Regeln für die Offenlegung der mit Investitionen in Kryptowährungen verbundenen Risiken.
„Großbritannien ist einer der Märkte, auf denen die Regulierungsbehörde einige Änderungen vorgenommen hat, aber es ist nicht der einzige. Es mussten einige Anpassungen an unserem Angebot vorgenommen werden, aber wir haben uns an die Vorgaben gehalten, waren pünktlich und konnten unsere Dienste weiterhin auf dem Markt anbieten“, wie der COO feststellt.
Anziani erklärte weiter gegenüber Cointelegraph, dass sich der Kundenstamm von Crypto.com inzwischen der Zahl von 100 Millionen Nutzern nähert. Der Chief Operating Officer legt in diesem Kontext offen, dass die Plattform besonders ab Oktober 2023 einen Zustrom von Nutzern erlebt hat, was mit einem Anstieg des Bitcoin-Kurses und dem Hype um die Genehmigung der ersten direkten Bitcoin-Indexfonds (ETFs) in den Vereinigten Staaten zusammenfiel.
Das Unternehmen ist laut Anziani bisher allen voran in Ländern mit großen, etablierten Märktenv ertreten, weshalb Nordamerika, Westeuropa, Großbritannien und Asien einen erheblichen Anteil an der Nutzerschaft der Plattform ausmachen.
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