Die Aktie der führenden Handelsplattform Robinhood ist nach deren Börsengang am Donnerstag um mehr als 8 % gefallen, was einen der schlechtesten Starts überhaupt markiert.

So ist die Robinhood-Aktie (HOOD) gleich zu Beginn um 8,4 % unter den Anfangspreis abgerutscht, was einem Rückgang von 38 US-Dollar auf 34,82 US-Dollar entspricht. Während die Firma an der Nasdaq noch mit einem Wert von 32 Mrd. US-Dollar in ihr „Initial Public Offering“ (IPO) gestartet war, standen am Ende des ersten Tages nur noch 29 Mrd. US-Dollar zu Buche.

Laut den Daten von Bloomberg ist dies zugleich das schlechteste Debüt an der Börse von 51 amerikanischen Firmen, die im Vorfeld ähnlich viel Kapital wie Robinhood generieren konnten. Damit hat die Handelsplattform die zweifelhafte Ehre, das IPO der MF Global Holdings aus dem Jahr 2007 als schlechtesten Börsengang dieser Größenordnung abzulösen, damals ging es um 8,2 % nach unten.

Wie CNBC berichtet, konnte Robinhood durch den Verkauf von 52,4 Mio. Aktien knapp 2 Mrd. US-Dollar einnehmen, wobei die Firmengründer Vlad Tenev und Baiju Bhatt jeweils 50 Mio. US-Dollar an Aktien verkauft haben. Im Gegensatz zu traditionellen Börsengängen erlaubte die Robinhood ihren Mitarbeitern, unmittelbar bis zu 15 % ihrer Aktien zu veräußern, in der Regel ist dies meist für die ersten sechs Monate untersagt. Nach drei Monaten dürfen dann weitere 15 % verkauft werden.

Robinhood-Chef Tenev betont im Zuge des Börsengangs, dass die Plattform weiterhin an der „Demokratisierung“ der Finanzwelt arbeiten will. „Wir haben eine App entwickelt, die keine Handelsgebühren erhebt und keine Minimalinvestitionen vorgibt. Wir haben Robinhood nicht für die Reichen und Profis entwickelt“, so Tenev. Auch nach Öffnung für die Außenwelt will das Unternehmen deshalb „das gleiche“ bleiben und an seiner Mission festhalten.

Die bereits 2013 gegründete Handelsplattform Robinhood erfreut sich inzwischen auch in der Krypto-Community hoher Beliebtheit, nachdem Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) im Februar 2018 ins Angebot genommen wurden. Zuletzt setzt das Unternehmen verstärkt auf das Krypto-Geschäft, was sich durchaus lohnt, denn allein im ersten Quartal 2021 konnte hier eine sechsfache Steigerung erzielt werden.

Obwohl Robinhood im laufenden Jahr beträchtlich wachsen konnte, sah sich die Handelsplattform im Januar heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem sie im Rahmen der GameStop-Affäre den Handel der Aktie des Videospielhändlers vorübergehend ausgesetzt hatte. Im April wollte die Börsenaufsicht von Massachusetts dem Unternehmen deshalb sogar die Zulassung entziehen.