Die On-Chain-Datenanalyse von Glassnode zeigt, dass Bitcoin (BTC)-Investoren sich im Vorfeld der Zinserhöhungen der US-Zentralbank im März vor Risiken absichern.

Im Glassnode-Newsletter "The Week On-Chain" vom Montag heißt es, der wichtigste Trend bei Bitcoin sei im Moment die flache Futures-Struktur bis März. Das ist vor allem auf die "Unsicherheit der Anleger im Hinblick auf die weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen eines härteren US-Dollars" zurückzuführen.

Laut Cointelegraph-Mitarbeiter Michaël van de Poppe ist die Zinserhöhung bereits in den Spotmärkten eingepreist, aber die längerfristigen Auswirkungen sind noch unklar. Glassnode hat daraufhin beobachtet, dass Anleger Maßnahmen ergreifen, um sich vor dem potenziell geringen Abwärtsrisiko zu schützen.

"Es scheint, als würden Anleger ihre Schulden abbauen und die Derivatemärkte nutzen, um sich gegen Risiken abzusichern und einen Abwärtsschutz zu kaufen. Grund dafür sind die Zinserhöhungen der US-Zentralbank im März."

Die Daten zeigen zwar eindeutig einen objektiven flachen Bereich auf der Futures-Strukturkurve, aber sie deuten auch darauf hin, dass die Anleger bis Ende 2022 nicht mit einem beträchtlichen Ausbruch nach oben rechnen. Die annualisierte Prämie für Futures liegt derzeit bei nur 6 Prozent.

Die annualisierte Prämie ist der Wert über einem Dollar, den jemand für das Risiko eines Futures-Kontraktes zahlt. Eine höhere Prämie deutet auf eine höhere Risikobereitschaft hin.

Die On-Chain-Datenanalyse von Glassnode zeigt, dass Bitcoin-Investoren sich angesichts der Zinserhöhungen der US-Zentralbank im März vor Risiken absichern.

Ein weiterer Beleg für das mangelnde Vertrauen der Anleger ist der langsame, aber stetige Abbau von Hebeln durch freiwillige Schließungen von Futures-Positionen. Diese Verringerung des Risikos hat laut Glassnode zu einem Rückgang des gesamten Futures Open Interest von 2 Prozent auf 1,76 Prozent der Gesamtmarktkapitalisierung aller Kryptowährungen geführt. Dieser Trend deutet auf eine "Schutzpräferenz, konservativen Einsatz Hebeln und eine vorsichtige Herangehensweise an Gewitterwolken am Horizont" hin.

Der Fundstrat-Geschäftsführer Tom Lee stimmt zu, dass traditionellen Anlagen wie etwa Anleihen schwere Zeiten bevorstehen. Er sagte am Montag gegenüber CNBC, man würde aufgrund einer Zinswende "in den nächsten 10 Jahren garantiert Geld verlieren, wenn man Anleihen besitzt. Das sind fast 60 Billionen US-Dollar von den 142 Billionen US-Dollar".

Lee meinte jedoch auch, dass die 60 Billionen US-Dollar wahrscheinlich in Kryptowährungen fließen werden, wo die Anleger weiterhin Renditen erzielen können, die sich mit den Renditen bei Anleihen messen können oder diese sogar übertreffen. Er sagte dazu:

"Ich denke, es ist wahrscheinlicher, dass eine Menge spekulatives Kapital aus Aktien hereinfließt. Die Wurzeln dieses Kapitals liegen in den Anleihen und schließlich wird es in Krypto fließen."

Weiter Börsenabflüsse

Obwohl die Marktteilnehmer im Vorfeld der Zinserhöhung der US-Zentralbank eindeutig Risiken reduzieren, überwiegen die Bitcoin-Abflüsse von den Börsen immer noch bei weitem die Zuflüsse. In den letzten drei Wochen beliefen sich die Abflüsse insgesamt auf 42.900 BTC pro Monat. Das ist die höchste Abflussrate seit Oktober letzten Jahres, als der BTC-Kurs im November auf ein neues Allzeithoch von rund 69.000 US-Dollar stieg.

Langfristige Bitcoin-Inhaber (also Leute, die ihre Bitcoin mindestens 156 Tage lang halten und nicht handeln) halten mit rund 13,34 Millionen BTC den Großteil des im Umlauf befindlichen Angebotes. Seit dem Höchststand im Oktober 2021 haben die Langzeitbesitzer nur 175.000 BTC abgegeben. Damit wird die Unterstützung beim jüngsten Tiefststand von 33.000 US-Dollar und die Nachfrage nach weiteren Coins deutlich.

In diesem Zusammenhang: Bitcoin-Kurs konsolidiert an wichtigem Wendepunkt: Bullen verteidigen 42.000 US-Dollar

Laut Cointelegraph ist Bitcoin in den letzten 24 Stunden um 4,19 Prozent gestiegen und liegt derzeit bei etwa 44.000 US-Dollar.