Die große amerikanische Börse Nasdaq stoppt vorübergehend die Einführung ihres eigenen Krypto-Verwahrdienstes, der eigentlich bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 an den Start gehen sollte.
Das Unternehmen hat die Markteinführung allen voran wegen regulatorischer Risiken in den USA ausgesetzt, wie CEO Adena Friedman nun auf einer Pressekonferenz zum Geschäftsbericht für das Q2 bekanntgegeben hat.
„In diesem Quartal haben wir in Anbetracht des sich wandelnden Geschäfts- und Regulierungsumfelds in den Vereinigten Staaten die Entscheidung getroffen, den Start unseres Krypto-Verwahrungsdienstes und die damit verbundenen Bemühungen um eine entsprechende Lizenz zu stoppen“, wie Friedman dahingehend erklärt.
Die Nasdaq-Chefin betont, dass die Börse nichtsdestotrotz weiterhin auf den Ausbau des eigenen Krypto-Geschäftes setzt:
„Wir arbeiten weiter am Aufbau und an der Bereitstellung von technologischen Fähigkeiten, die die Nasdaq als führenden Anbieter von Softwarelösungen für digitale Vermögenswerte für die gesamte globale Branche positionieren. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung unserer Custody-Lösung als Technologieplattform, um den breiteren, globalen Markt für digitale Vermögenswerte zu bedienen.“
Friedman fügt hinzu, dass Nasdaq den Kryptomarkt in den kommenden Monaten im Hinblick auf mögliche regulatorische Entwicklugnen genau beobachten wird.
Nasdaq hatte seinen Krypto-Verwahrungsdienst ursprünglich im September 2022 angekündigt. Das Unternehmen hatte damals geplant, einen eigenen Ableger zu gründen, der es Kunden als Verwahrer ermöglicht, Bitcoin und Ether sicher zu verwahren.
Stand März 2023 hatte das Unternehmen diesen Plan weiter vorangetrieben und den Start für Ende Juli angepeilt.
Die Meldung über den Stopp kommt zu einem Zeitpunkt, an dem große Krypto-Unternehmen daran arbeiten, börsengehandelte Bitcoin-Indexfonds (ETF) an der Nasdaq zu notieren. Die US-Börsenaufsicht SEC prüft in diesem Zusammenhang derzeit zwei Anträge auf derartige „Direkt-ETFs“ für Bitcoin.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.