Der Großteil der Kryptowährungen wird in den USA zukünftig als Wertpapiere eingestuft, ist sich Jeffrey Sprecher, der Geschäftsführer der Intercontinental Exchange Inc (ICE), die unter anderem die New Yorker Börse NYSE betreibt, sicher.

Die anhaltende Diskussion um die rechtliche Einstufung von Kryptowährungen ist nach dem Skandal um die Kryptobörse FTX neu entflammt, denn dieser hat nicht nur der Kryptobranche großen Schaden zugefügt, sondern auch viele Anleger hart getroffen und die scheinbar unzureichende Regulierung durch Politik und Behörden in den Fokus gerückt.

Im Rahmen einer Finanzkonferenz von Goldman Sachs hat Sprecher am gestrigen 6. Dezember entsprechend zum rechtlichen Status von Kryptowährungen Stellung genommen und dabei mit voller Überzeugung prognostiziert, dass diese „bald wie Wertpapiere gehandelt und reguliert werden“.

Dies wird nach Auffassung des ICE-Chefs zu deutlich mehr Anlegerschutz und Regulierung der Marktteilnehmer führen:

„Was bedeutet das? Das bedeutet mehr Transparenz, eine klare Abtrennung von Kundengeldern, eine strengere Beaufsichtigung sowie eine deutliche Abtrennung von Brokern und Börsen. Settlement und Clearing werden den Börsen aus der Hand genommen werden.“

Sprecher argumentiert überraschenderweise, dass es dafür keine neuen Regulierungsvorschriften braucht, da der nötige Gesetzesrahmen seiner Ansicht nach bereits gegeben ist und lediglich „strenger umgesetzt werden muss“.

Auch der MicroStrategy-Vorsitzende und Bitcoin-Fürsprecher Michael Saylor hat sich jüngst zur rechtlichen Einordnung von Kryptowährungen geäußert, wobei er ebenfalls davon überzeugt ist, dass die meisten Kryptos als Wertpapier einzustufen sind. Lediglich Marktführer Bitcoin (BTC) könne sich auf einen Status als Rohstoff (Commodity) berufen.