Die polnische Finanzaufsichtsbehörde (KNF) hat eine öffentliche Warnung vor der Foris DAX MT, einem in Malta ansässigen Unternehmen, das unter der Marke Crypto.com auftritt, herausgegeben, da es angeblich unerlaubte Finanzaktivitäten in Polen durchführt.

Die KNF-Warnung ist kein Verbot, sondern dient als Warnung für polnische Investoren, um mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Plattform zu berücksichtigen.

Tomek Kolodziejczuk, ein polnischer Bitcoin-Lobbyist von Alby, erklärte, dass „dies bisher lediglich bedeutet, dass die KNF die polnischen Bürger öffentlich warnt“ und merkte an, dass die Warnung zwar bedeutsam sei, die KNF das Unternehmen aber nicht auf eine schwarze Liste gesetzt habe.

Ein Sprecher von Crypto.com sagte gegenüber Cointelegraph, dass das Team „sich eines Updates der KNF in Polen bewusst ist und eng mit unseren Anwälten zusammenarbeitet, um alle Fragen zu klären, die die Aufsichtsbehörde in Bezug auf unsere Dienstleistungen haben könnte“.

Was bedeutet die KNF-Warnung?

In Polen informiert die öffentliche Warnliste der KNF die Bürger über Unternehmen, die möglicherweise unerlaubte Finanzaktivitäten betreiben.

Jacek Bardzczewski, ein Abteilungsleiter bei der KNF, erläuterte, dass nach polnischem Recht – insbesondere nach Artikel 178 des Gesetzes über den Handel mit Finanzinstrumenten – Unternehmen, die Makler- oder Anlagedienstleistungen anbieten, über die entsprechenden Lizenzen verfügen müssen, um dies legal zu tun. Er führte dahingehend aus:

„Der KNF-Vorstand hat eine Meldung über einen mutmaßlichen Straftatbestand gemäß Artikel 178 des Gesetzes vom 29. Juli 2005 über den Handel mit Finanzinstrumenten [...] durch die Foris DAX MT Limited vorgelegt, die den Handelsnamen Crypto.com verwendet und über die Website Crypto.com tätig ist.“

Crypto.com ist größtes verdächtiges Unternehmen

Die KNF hat die Warschauer Regionalstaatsanwaltschaft informiert, das weitere Vorgehen hängt nun also von der Prüfung durch die Staatsanwaltschaft ab.

Kolodziejczuk erklärte gegenüber Cointelegraph, dass es derzeit „413 Institutionen gibt, die solche Warnungen auf derselben Rechtsgrundlage ausgestellt haben“, merkte aber an, dass Crypto.com „das größte Unternehmen“ auf der Liste zu sein scheint.

Cointelegraph hat die regionale Staatsanwaltschaft in Warschau kontaktiert, aber bis Redaktionsschluss keine Antwort erhalten.

Kryptobörse wehrt sich bereits gegen SEC

In der Zwischenzeit hat der Mitbegründer und CEO von Crypto.com, Kris Marszalek, am 8. Oktober auf X eine offizielle Klage gegen die US-Börsenaufsicht SEC angekündigt.

Marszalek erklärte, dass die „beispiellose Aktion“ des Unternehmens gegen die Bundesbehörde als Reaktion auf die regulatorische Durchsetzung der SEC gerechtfertigt ist, die seiner Meinung nach „mehr als 50 Millionen amerikanische Krypto-Anleger geschädigt hat“.

Der CEO von Crypto.com versprach in seinem Beitrag auch, der Branche durch geeignete gesetzliche Regelungen Rechtssicherheit zu verschaffen.

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.