Bitcoin (BTC) könnte sich schon bald von den traditionellen Finanzprodukten „abkoppeln“, wie Statistiker Willy Woo meint, wobei er darauf verweist, dass sich die Kryptowährung jüngst aus einer langfristigen Zusammenwirkung mit Gold verabschiedet hat.

In einem Tweet vom 25. September prognostiziert Woo deshalb, dass sich Bitcoin in nächster Zeit eher wie ein erfolgreiches Startup entwickeln wird und einen eigenen Weg beschreitet.

Woo: Bitcoin koppelt sich schon bald ab

Die Adoption der marktführenden Kryptowährung würde nämlich eine klassische S-Kurve beschreiben, wie es auch beim Wachstum von Startups oftmals der Fall ist. Die eigendynamische Entwicklung von Bitcoin würde dabei schwerer wiegen als die Annahme als Absicherungsmittel.

„Bitcoin wird sich schon bald von den traditionellen Finanzprodukten abkoppeln, wobei sie in erster Linie durch die Adoption in Form einer S-Kurve (ähnlich wie bei einem Startup) vorangetrieben wird und nicht durch ihre Funktion als Absicherungsmittel für Anleger“, wie Woo dahingehend schreibt. Daraus ergibt sich für ihn eine vielversprechende Schlussfolgerung:

„Die grundlegende Entwicklung der Adoption hat schon zuvor für neue Rekordhochs gesorgt.“

Wie Cointelegraph berichtete, sind sowohl die Hashrate, ein Maß für die verfügbare Rechenleistung des Blockchain-Netzwerks, als auch die Mining-Schwierigkeit von Bitcoin aktuell auf ihren Rekordwerten, was unterstreicht, dass das Mining der Kryptowährung langfristig rentabel ist. Hieraus kann wiederum gelesen werden, dass Bitcoin aus eigener Kraft an Wert gewinnt.

Genau wie Woo es vorhersagt, koppelt sich Bitcoin deshalb auch immer mehr von äußeren Einflüssen ab, so zum Beispiel auch vom wichtigen US-Dollar-Index (DXY), was ein erster Beleg sein könnte, dass der angekündigte Wandel bevorsteht.

Die Kursentwicklung von Bitcoin im Vergleich zu Gold ist zudem seit Dezember 2017, als die Kryptowährung ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hatte, in einem Abwärtstrend. Dieser Abwärtstrend konnte in diesem Juli jedoch durchbrochen werden, als Bitcoin bis auf 12.000 US-Dollar geklettert war.

Da dieser Ausbruch aus dem Abwärtstrend gefestigt werden konnte, ist die obere Trendlinie nun zum Support geworden, was eine weitere Abkopplung von Gold befeuert.

Diese Kursentwicklung hat Travis Kling, der Leiter des Krypto-Hedgefonds Ikigai, jüngst verbildlicht (siehe Grafik unten). Die Kryptowährung befreit sich zu ihren Gunsten vom führenden Edelmetall.

BTC/USD vs. gold ratio historical chart showing downtrend and breakout

Kursentwicklung von Bitcoin im Vergleich zu Gold, Ausbruch Ende Juli. Quelle: Travis Kling/ Twitter

MicroStrategy setzt bereits auf Stärke von Bitcoin

Die Worte von Woo kommen darüber hinaus zu einem Zeitpunkt, an dem auch das namhafte Unternehmen MicroStrategy knapp 425 Mio. US-Dollar in Bitcoin investiert hat.

In einem Interview mit Max Keiser lehnt MicroStrategy CEO Michael Saylor die These ab, dass sein Unternehmen Bitcoin lediglich als Absicherungsmittel sehen würde, und erklärt, dass es vielmehr darum ginge auf in einen „Bitcoin-Standard“ analog zum „Goldstandard“ zu setzen. Dies unterstützt die Thesen von Woo zusätzlich.

„Wir haben einen Währungskrieg und zwar keinen Währungskrieg bei dem der US-Dollar gegenüber dem Euro geschwächt wird, sondern einen Währungskrieg, in dem jeder, der in Landeswährungen investiert ist, angegriffen wird“, wie Saylor diese Strategie erklärt.

Anschließend ergänzte er:

„Wir erleben jetzt, wie die Politik und die Geldpolitik der Zentralbanken unsere Währungen vergiften, weshalb man irgendwo hin flüchten muss, wo es noch nicht vergiftet ist. Diese ungiftige Währung ist meiner Meinung nach Bitcoin.“

Zudem wäre es momentan sinnvoll, Bargeld in Bitcoin umzuwandeln, da knappe Vermögenswerte im Jahr 2020 um 25 % gestiegen sind und den Folgejahren jeweils noch weitere 10 % steigen werden. Auf Bargeldreserven zu sitzen wäre demnach wie auf einem schmelzenden Eiswürfel zu sitzen.