Deutschlands Aktiengesellschaft Deutsche Börse (DB) hat eine spezielle Einheit für Blockchain und Krypto-Assets ins Leben gerufen, wie Finextra am 3. September berichtete.

Die neue Einheit mit dem Namen “DLT, Crypto Assets and New Market Structures” besteht aus einem 24-Personen-Team unter der Leitung von Jens Hachmeister und soll erforschen, inwiefern sich das bahnbrechende Potenzial der Technologie auf die Finanzmarktinfrastruktur auswirken, sowie welche neuen Produkte DB entwickeln könnte, um ihr derzeitigen Angebot aufzubessern. Wie Hachmeister bekanntgab:

"Die Deutsche Börse war aktiv in den ersten ideellen und erforschenden Phasen der Technologie [...] Doch diese Forschungsbemühungen waren nicht auf Gruppe-Ebene koordiniert. Um das ganze Potenzial der Technologie für unser Geschäft zu nutzen und Effizienten und Gewinne zu generieren, ist ein zentral gesteuerter Ansatz nötig."

Hachmeister bemerkt, dass die Blockchain viele traditionelle Segmente in der Wertschöpfungskette der DB innovieren und optimieren könnte, darunter vorbörsliche Listings, Handels-, Abrechnungs-, Clearing- und Depot-Geschäfte. Darüber hinaus könnten auch der Finanzdaten- und -Analysearm der DB von der Technologie profitieren.

Obwohl Blockchain, wie er bemerkt, "nicht die Antwort auf alle unsere Fragen sein wird", "sind die Erwartungen hoch". Der Schritt der DB sei motiviert von den derzeitigen Veränderungen in der finanziellen Landschaft:

"Die digitale Wirtschaft allgemein bewegt sich Richtung Dezentralisierung. In der Zukunft wird es mehr Peer-to-Peer-gesteuerte Marktplätze und weniger Zwischenstellen geben. Insofern hat Blockchain das Potenzial, die Kapitalmarktinfrastruktur aufzubrechen."

Wie Cointelegraph berichtete, hat die DB kürzlich eine Mio. Euro investiert, um ein Minderheitsanteilseigner an dem Blockchain-basierter Liquiditätsprovider HQLAx zu werden. Das neue Investment der Börse folgte der Kollaboration der beiden Firmen, die sich im März zusammentaten, um eine Blockchain-basierte Kreditvergabeplattform auf Basis der Corda-Plattform des R3-Konsortiums zu entwickeln.