Der digitale Euro, wenn er denn kommen sollte, werde die Rolle der Zentralbank schützen, indem er neben Bargeld eine weitere Zahlungsoption darstellt, wie das EZB-Vorstandsmitglied Fabio Panetta vor einem Ausschuss des europäischen Parlaments am 23. Januar erklärte.

Panetta zeigte sich mit dem Forschungsfortschritt im Hinblick auf einen potentiellen digitalen Euro zufrieden. Er sagte vor dem europäischen Parlamentsausschuss für Wirtschaft und Geldangelegenheiten:

"Die EZB ist global ein Pionier unter den Zentralbanken bei der Entwicklung einer hochmodernen digitalen Zahlungslösung für private und Großhandelstransaktionen."

Zunächst würden Verbraucher, Unternehmen und Regierungen in der Eurozone Zugang zu einem digitalen Euro bekommen. Dann bekommen Mitglieder des europäischen Wirtschaftsraums und zuletzt auch ausgewählte Drittländer über Vereinbarungen Zugang zu diesem, so Panetta.

 

Mit einheitlichen Regeln, Standards und Prozessen für die Entwicklung von zusätzlichen Produkten und Dienstleistungen kann man den besten Zugang und Nutzbarkeit bieten, wie er weiter erklärte. Transaktionen mit den digitalen Euro sollten kostenlos sein und zusätzliche Dienstleistungen von Zwischenhändlern sollte man freiwillig verwenden können.

"Der digitale Euro wird niemals programmierbar das Geld sein", so Panetta weiter. "Die EZB wird keine Grenzen setzen, wo, wann oder an wen Leute mit dem digitalen Euro Zahlungen tätigen." Die EZB wird auch keine persönlichen Daten einsehen, wie er gegenüber dem Ausschuss erklärte:

"Für die Zentralbank schlagen wir vor, dass wir keinen Zugang zu persönlichen Daten erhalten. Und es wird Ihnen, den Mitverfassern des Gesetzes, obliegen, über das Gleichgewicht zwischen Datenschutz und anderen wichtigen politischen Zielen, wie Geldwäschebekämpfung, Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung, Verhinderung von Steuerhinterziehung oder der Sicherstellung der Einhaltung von Sanktionen, zu entscheiden.

Die EZB erwägt die Entwicklung einer App namens Eurosystem, um sicherzustellen, dass Nutzer die Dienstleistungen in der gesamten Eurozone verwenden können. Panetta fügte hinzu:

"Im Hinblick auf die Hardware, können Leute entweder mit ihren Handys, physischen Karten oder möglicherweise anderen Geräten, wie etwa Smartwatches, bezahlen.

Die Forschung geht im 3. Quartal dieses Jahres von der Untersuchung in die Realisierung über, wie Panetta bestätigte. Abschließend erinnerte er die Gesetzgeber an ihre Rolle in diesem digitalen Euro-Projekt. "Es besteht eine klare politische Dimension in Anbetracht der gesamten gesellschaftlichen Implikationen." Mit dieser Äußerung unterstützte er auch die europäische Gruppe von Finanzministern, die kürzlich etwas ähnliches geäußert hatten.