Der milliardenschwere Tech-Unternehmer Elon Musk hat sich besorgt über die mögliche Voreingenommenheit in den heutigen Protokollen der Künstlichen Intelligenz (KI) geäußert.

Während seiner Rede auf der Viva Tech Paris 2024 sagte Musk in diesem Kontext:

„Die größte Sorge, die ich habe, ist, dass sie sich nicht maximal um die Wahrheit bemühen. Sie passen sich der politischen Korrektheit an.“

Laut Musk war eines der beunruhigendsten Beispiele für politische Korrektheit, als Googles Gemini-KI gefragt wurde, ob sie Caitlyn Jenner mit dem falschen Geschlecht anreden würde, um eine globale nukleare Apokalypse zu verhindern – woraufhin der Chatbot antwortete, dass ein sogenanntes „Misgendern“ Jenners schlimmer wäre als ein Atomkrieg.

„Die KI könnte zu dem Schluss kommen, dass der beste Weg zur Vermeidung von Misgendering darin besteht, alle Menschen zu vernichten, damit das Misgendern unmöglich wird. Man kann also einige dystopische Szenarien erkennen.“

Nach der heftigen Kritik, die durch die Antwort der KI ausgelöst wurde, hat die Gemini AI mehrere Upgrades bekommen, um derartige Probleme zu lösen. Politische Korrektheit ist jedoch nicht die einzige Sorge von Tech-Unternehmers Musk:

„Die KI-Systeme werden darauf trainiert, grundsätzlich zu lügen. Und ich halte es für sehr gefährlich, eine Superintelligenz auf Täuschung zu trainieren. Unser Ziel bei xAI ist es also, so wahrheitsgemäß wie möglich zu sein, auch wenn das unpopulär ist.“

Auf die Frage, was er unter KI-Systemen als Lüge ansieht, verwies Musk auf den berüchtigten Vorfall vom Februar, als Google seinen KI-Bildgenerator zurückzog, nachdem dieser historisch ziemlich ungenaue und „witzige" Bilder produziert hatte, was zu weit verbreiteten Bedenken hinsichtlich des Entscheidungsprozesses der Anwendung führte.

Braucht ChatGPT Konkurrenz durch xAI?

Aufgrund seiner Bedenken über den aktuellen Stand der Entwicklung Künstlicher Intelligenz gründete Musk im Juli 2023 sein eigenes KI-Unternehmen, xAI.

Obwohl xAI im Vergleich zu OpenAI ein relativ neues Unternehmen ist, könnte es laut Musk bis Ende 2024 zu einem engen Konkurrenten werden:

„xAI ist ein neues Unternehmen und muss noch viel aufholen, bevor es eine KI hat, die mit Google Deepmind und OpenAI konkurrenzfähig ist. Vielleicht werden wir allerdings schon egen Ende des Jahres so weit sein.“

Anfang Mai debütierte der Chatbot Grok von xAI in Europa, ist aber derzeit nur für Premium- und Premium+-Abonnenten der X-Plattform verfügbar. Bei der Diskussion über die künftige Entwicklung von Grok betonte Musk die Bedeutung seiner Fähigkeiten zur „Wahrheitssuche“. Er sagte:

„Das Beste für die KI ist die maximale Wahrheitssuche. Selbst wenn die Wahrheit unpopulär ist, ist sie sehr wichtig. Ein weiterer Faktor ist, dass sie extrem neugierig sein muss. Wahrheitssuchend und neugierig. Das wird für die Menschheit am vorteilhaftesten sein, denn sie wird die Menschheit fördern wollen und sehen, wie sie sich entwickelt.“

Mehr als 2.600 Technikexperten, darunter Musk, haben in einem im März veröffentlichten offenen Brief eine Pause bei der Entwicklung von KI gefordert und dabei „tiefgreifende Risiken für die Gesellschaft und die Menschheit“ angeführt.

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