Der Mitbegründer von Ethereum, Joseph Lubin, hat gegenüber der Süddeutschen Zeitung Berlin als wichtigste Stadt im Blockchain-Kosmos bezeichnet, so ein am 25. Juli auf sueddeutsche.de erschienener Artikel.

"Berlin hat die Infrastruktur, Berlin hat die Talente, die wirklich guten Programmierer sind hier", wird Lubin von dem Blatt zitiert. Wenn das aber so bleiben solle, müssten die deutschen Politiker endlich etwas machen und ein Zeichen geben. "Die Regierung muss mehr Programme für die Förderung von Blockchain aufsetzen", forderte der in New York ansässige Kanadier.

Auch auf den Hype um Blockchain- und Kryptowährungen ging der Ethereum-Mitgründer ein, der sich inzwischen mit seinem Unternehmen ConsenSys auf App-Entwicklung auf der Ethereum-Blockchain konzentriert. Die Blockchain stehe noch ganz am Anfang, so Lubin.

“Wir haben schon viele Blasen platzen gesehen und werden das bei der Blockchain und auch bei Kryptowährungen noch öfter", sagte der Technikfan und frühere Goldman-Sachs-Banker und ergänzte:  “Bei 30 Dollar war der Bitcoin eine Blase, bei 200 auch und bei 20 000 Dollar sowieso.”

Auch wenn er sich eher weniger für Kryptowährungen interessiere, sei der Hype um Bitcoin laut Lubin alles andere als schlecht, weil dadurch mehr Geld in den Markt käme und die Technologie vorangetrieben werde.

Sein Interesse gelte allerdings einer möglichen Weiterentwicklung des Internets, von Lubin als Web 3.0 bezeichnet. Das alte Web habe zu viele Fehler, so Lubin, und die Menschen hätten keine Kontrolle über ihre Daten. Es gebe auch keine sichere Möglichkeit, schnell über Grenzen hinweg zu bezahlen, und Firmen würden am Ende Geld mit den Daten der Nutzer verdienen.

Das störe ihn und deswegen wolle er die Intermediäre, “die Facebooks dieser Welt”, austrocknen. "Wir müssen weg von Silos, von Firmen, die Daten sammeln und damit Geld machen. Die Menschen sollen das wieder in der Hand haben", erläuterte er seine Vision gegenüber sueddeutsche.de.

Erst gestern berichtete Cointelegraph von einem “Smart City”-Projekt im chinesischen Xiongan, bei dem ConenSys mit beteiligt ist, um Blockchain-Technologie mit einzubringen. Bei einem anderen Projekt begleitet ConsenSys ehemalige Reporter und Redakteure der Denver Post, um ein Nachrichtenportal mit Hilfe von Blockchain-Technologie aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der Civil Media Company sollen bis Ende des Jahres 1.000 Publikationen in den USA an den Start gehen, die auf dem Ethereum-Netzwerk mit einem dezentralisierten Governance-Modell arbeiten werden.

Auch bei Ethereum ist Lubin weiterhin als treibende Kraft aktiv. Anfang Juli kündigte er die Entwicklung von sogenannten "Zweitschichtsystemen" für Ethereum an, was er als Start von Phase 2 der Ethereum-Blockchain bezeichnete.

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