Ethereum (ETH) hat in den letzten zwei Wochen um die 4.000 US-Dollar geschwankt, eine Konsolidierungsphase nach dem Flash-Crash unter 3.500 US-Dollar am 11. Oktober.
Die Krypto-Analysten sind sich allerdings uneinig, ob die Zinssenkung der US-Zentralbank um 0,25 % und das Ende der quantitativen Straffung ausreichen, um die zweitgrößte Kryptowährung zurück in den Aufwind zu katapultieren..
Ethereum-Kurs fehlt nachhaltiger Druck
Ethereum-Futures werden derzeit mit einer Prämie von 5 % gegenüber dem Spot-Kurs von ETH gehandelt, was die geringe Nachfrage von Leverage-Tradern widerspiegelt.
Unter neutralen Marktbedingungen liegen die Futures-Prämien in der Regel eigentlich zwischen 5 % und 10 %, um die längere Abwicklungsfrist zu berücksichtigen. Noch besorgniserregender ist allerdings, dass selbst die jüngste Erholung auf 4.250 US-Dollar die anhaltend optimistische Stimmung unter den Tradern nicht wiederherstellen konnte.
Der rückläufige Trend bei Ethereum-Futures fiel mit Abflüssen aus US-amerikanischen Ethereum-Spot-Indexfonds (ETFs) zusammen, die seit Mitte Oktober die Oberhand gewonnen haben.
Die Nettozuflüsse in Höhe von 380 Millionen US-Dollar in ETFs am Montag und Dienstag trugen kaum zu einer Aufwärtsdynamik bei, sodass sich Trader unweigerlich fragten, ob ein Kursziel von 10.000 US-Dollar für ETH in diesem Zyklus noch realistisch ist.
Die Unfähigkeit von Ethereum, sich über 4.000 US-Dollar zu halten, kann auch auf den Rückgang der Ethereum-Netzwerkgebühren zurückgeführt werden, obwohl dieses Problem den gesamten Kryptomarkt betroffen hat.
Die eingenommenen Gebühren der Ethereum-Blockchain beliefen sich in den letzten sieben Tagen auf insgesamt 5 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 16 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Im Vergleich dazu sanken die Gebühren für die BNB-Chain um 30 % und für Tron um 16 %. Die Anzahl der aktiven Adressen auf der Basisebene von Ethereum sank im gleichen Zeitraum um 4 %, während Tron einen Anstieg von über 100 % verzeichnete.
Wie geht es für Ethereum weiter?
Die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, dass der Ethereum-Kurs im Tagesdiagramm zum dritten Mal in Folge eine rote Kerze bildet.
Mehrere Erholungsversuche sind an der Widerstandsmarke von 4.000 US-Dollar gescheitert, was Trader dazu veranlasste, sich zu fragen, ob der Aufwärtstrend von ETH schon vorbei ist oder ob der Altcoin eine Korrektur durchläuft.
„ETH hat erneut seinen Support bei 4.000 US-Dollar verloren“, kommentierte Analyst Ted Pillows am Donnerstag in einem Beitrag auf X entsprechend.
Pillows wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass trotz der „Zinssenkung der Fed um 0,25 %, dem Ende der quantitativen Straffung und den Handelsgesprächen zwischen den USA und China“, die alle innerhalb der letzten 24 Stunden stattfanden, Ethereum weiterhin im Minus liegt.
Eine begleitende Grafik zeigt, dass der nächste Support für ETH bei 3.800 US-Dollar lag und dessen Verlust einen weiteren Ausverkauf auslösen würde, zunächst in Richtung der Zone zwischen 3.500 und 3.700 US-Dollar und später bis zum Tiefststand von 3.354 US-Dollar, der am 3. August erreicht wurde.
Positiv zu vermerken ist derweil, dass eine Rückeroberung der 4.000 US-Dollar-Marke die Bullen bestärken würde, sich auf die Barrieren bei 4.200 und 4.500 US-Dollar zu konzentrieren, bevor sie möglicherweise in ihre Rekordhöhen über 5.000 US-Dollar zurückkehren.
Ted Pillows führte dahingehend mahnend aus:
„Entweder handelt es sich hierbei um eine klassische Bärenfalle oder der Kryptomarkt wird noch deutlich weiter fallen.“
Der Analyst FibonacciTrading ergänzte zuversichtlich, dass „ein Rückgang auf 3.300 US-Dollar immer noch als gesunder Abschwung innerhalb des Aufwärtstrends gelten würde, der von der EMA-Wolke gehalten wird“, wie im untenstehenden Wochendiagramm dargestellt.
„Es wäre ein echter Kraftbeweis, wenn die Bullen hier den Support verteidigen und sich für den nächsten Angriff auf den Widerstand vorbereiten könnten.“
Für den pseudonymen Analysten Cactus bleibt das Aufwärtspotenzial von Ethereum deshalb weiterhin intakt, da „ein starkes viertes Quartal noch immer möglich ist“, solange die Bullen die Support-Zone zwischen 3.800 und 4.200 US-Dollar halten können.
Wie Cointelegraph berichtete, müssen die Bullen den Kurs dafür jedoch zunächst über den 50-Day Simple Moving Average (SMA) von 4.200 US-Dollar treiben, um Stärke zu signalisieren und den Beginn der nächsten Aufwärtsbewegung zu bestätigen.
