Der Ethereum-Kurs braucht einen Sprung über die psychologisch wichtige 3.000 US-Dollar-Marke, um einen zweimonatigen Abwärtstrend umzukehren, allerdings hängt eine solche Kletterpartie nach dem größten Hackerangriff in der Geschichte der Kryptowährungen am seidenen Faden.

Die zweitgrößte Kryptowährung befindet sich seit dem 16. Dezember 2024, als ein zwischenzeitliches Hoch von 4.100 US-Dollar erreicht werden konnte, im Abwärtstrend, wie die Daten von TradingView zeigen.

Ethereum-Kursdiagramm. Quelle: Cointelegraph/TradingView 

Ein Hoffnungsschimmer für die Kursentwicklung von Ethereum ist der jüngste Zuwachs von 5,38 % seit dem 21. Februar, als die Kryptobörse Bybit durch einen Hackerangriff satte 1,4 Mrd. US-Dollar an Liquid Stake Ethereum und anderen Krypto-Vermögenswerten verlor.

Eine Erklärung für den überraschenden Aufschwung von Ethereum im Anschluss an den Hack könnte sein, dass Bybit mehr als 106.498 ETH für über 295 Mio. US-Dollar kaufen musste, um sich danach wieder zu konsolidieren, womit die Handelsplattform nun zumindest fast wieder die Hälfte der ETH besitzt, die vor dem Angriff ihr Eigentum waren.

Der Hauptverdächtige hinter dem Hackerangriff ist die sogenannte Lazarus Group, die knapp 1,4 Mrd. US-Dollar an Kryptowährungen erbeutet hat. Immerhin wäre dann davon auszugehen, dass die Gruppe die große Menge an gestohlenen ETH nicht sofort abverkaufen kann und wird.

Quelle: Arkham Intelligence

Die bekannteste Wallet-Adresse der Lazarus Group hält derzeit über 83 Mio. US-Dollar an Kryptowährungen, davon 3,68 Mio. US-Dollar in Form von Ethereum, wie Daten von Arkham Intelligence zeigen.

Dies ist nur ein Bruchteil der geschätzten 1,34 Mrd. US-Dollar, die im vergangenen Jahr von dem Kollektiv erbeutet wurden und gleichsam 61 % der insgesamt im Jahr 2024 gestohlenen Gelder in der Kryptobranche ausmachen.

Ethereum braucht Sprung über 3.000 US-Dollar

Um den zweimonatigen Abwärtstrend umzukehren, muss der Ethereum-Kurs nun dennoch zurück über die wichtige 3.000 US-Dollar-Marke klettern, wie Vugar Usi Zade, der Chief Operating Officer von Bitget, betont.

Gegenüber Cointelegraph führt er aus:

„Weil uns ein klarer Ausbruch bisher verwehrt geblieben ist, brauchen wir zunächst einen Sprung über den Widerstandsbereich von 2.700 – 3.000 US-Dollar, um den Weg für weitere Zugewinne zu ebnen, besonders im Zusammenspiel mit dem institutionellen Interesse und Weiterentwicklungen des Ökosystems.“

Trotz der aktuellen Schwäche bleiben die Aussichten für Ethereum weiterhin „unglaublich stark“, wie Marcin Kazmierczak, Mitgründer und Chief Operating Officer der Blockchain-Firma Redstone meint.

Dahingehend erklärt er bei Cointelegraph:
„Das gute Fundament wird Ethereum irgendwann wieder nach oben tragen, da bin ich mir sicher. Während der Markt hauptsächlich auf die kurze Frist schielt und dabei einige fragwürdige Entwicklungen einpreist, lässt das steigende institutionelle Interesse weiter auf die lange Frist hoffen.“

Auch die abnehmende verfügbare Angebotsmenge von ETH auf den Kryptobörsen ist ein gutes Zeichen für den Ethereum-Kurs, wie Kazmierczak meint.

So sind die Ethereum-Reserven auf allen Kryptobörsen am 18. Februar auf 18,95 Mio. ETH gefallen, der niedrigste Stand seit Juli 2016 als die zweitgrößte Kryptowährung laut CryptoQuant nur bei schwachen 14 US-Dollar lag.

Dennoch sieht sich ETH bei 2.9000 bis 3.000 US-Dollar einem deutlichen Widerstand ausgesetzt.

ETH Liquidation-Map. Quelle: Coinglass 

Der Sprung über 3.000 US-Dollar könnte deshalb mehr als 263 Mio. US-Dollar an gehebelten Short-Positionen auflösen, wie erkennen CoinGlass lässt. Ein etwaiger Startschuss für weitere Zugewinne.

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