Am Dienstag twitterte der Ethereum-Entwickler Tim Beiko, dass Kiln den Ethereum Merge erfolgreich bestanden habe. Validatoren haben dabei sogenannte Post-Merge-Blöcke mit Transaktionen erzeugt. Kiln ist das letzte Merge-Testnetz, ehemals Ethereum 2.0, bevor die es Upgrades für die bestehenden öffentlichen Testnetze gibt. Beim "Merge" wird der "Execution Layer" von Ethereum aus dem derzeitigen Proof-of-Work (PoW)-Protokoll genommen und mit der Konsensschicht der Beacon-Chain verschmolzen. Dadurch geht die Blockchain auf Proof-of-Stake (PoS) über. Die Foundation schreibt dazu: 

"Diese Verschmelzung stellt den Höhepunkt von sechs Jahren Forschung und Entwicklung an Ethereum dar und wird zu einem sichereren Netzwerk, vorhersehbaren Blockzeiten und einer Reduzierung des Energieverbrauchs um mehr als 99,98 Prozent führen, wenn es im Jahr 2022 im Mainnet online geht."

Es scheint jedoch, dass bei den Tests nicht alles nach Plan verlief. Laut dem Kiln Explorer gab es mehrere Fehler bei der Kontrakterstellung. In einem weiteren Tweet sagte Beiko, dass ein Client nicht durchgehend Blöcke produziere, obwohl "das Netzwerk stabil ist und >2/3 der Validatoren korrekte Abschlüsse machen". Der Ethereum-Entwickler Marius Van Der Wijden kommentierte ebenfalls und erklärte, dass Prysm während des Übergangs auf Kiln schlechte Blöcke vorschlug. 

Prysm ist eine Variante der Programmiersprache Go zur Implementierung der Ethereum Consensus-Spezifikation. Wie Van Der Wijden berichtete, stellte sich heraus, dass ein Block den falschen Wert für die Grundgebühr pro Gas enthielt und die Ersetzung durch den tatsächlich erwarteten Grundwert scheint das Problem gelöst zu haben. Auf ihrer offiziellen Roadmap gibt die Ethereum Foundation an, dass der Merge bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 stattfinden soll. Einige Funktionen, etwa Ether (ETH), die gestaked wurden, abzuheben, werden jedoch nicht sofort nach dem Merge zur Verfügung stehen, da die Entwickler sich erst einmal auf den Merge selbst konzentrieren.