In den vergangenen 24 Stunden setzte sich der Verkaufsdruck am Kryptomarkt deutlich fort. Besonders Ethereum (ETH) geriet dabei unter Druck und verlor rund fünf Prozent, wodurch die psychologisch wichtige Marke von 4.000 US-Dollar erneut in den Fokus rückte. Auf Wochensicht beläuft sich das Minus mittlerweile auf über 8 %. 

Dennoch sehen einige Analysten in dieser Korrektur eine potenzielle Einstiegschance, um die Kryptowährung günstig zu kaufen. Immer mehr Analysten argumentieren, dass 2025 ein struktureller Angebotsschock bevorstehen könnte, der das Kräfteverhältnis zwischen Nachfrage und verfügbarem Angebot grundlegend verändern dürfte. Explodiert Ethereum also, weil das Angebot an ETH immer knapper wird?  

Warum Ethereum 2025 einen Angebotsschock erleben könnte 

Der Analyst Crypto-Gucci.eth verweist in einer neuen Analyse auf eine bislang einzigartige Kombination struktureller Faktoren, die das verfügbare Angebot an Ethereum stark verknappen könnten. Er beschreibt ein „Triple Supply Vacuum“ - also drei gleichzeitige Angebotsbremsen, die es in früheren Marktzyklen so nicht gegeben hat. 

Erstens verweist er auf DATs (Digital Asset Treasuries), die große Mengen an ETH dauerhaft in Protokollreserven oder Treasury-Strukturen binden. Diese dezentralen Fonds agieren wie langfristige Halter und entziehen dem Markt Liquidität. 

Zweitens sind Spot-ETFs neu im Spiel, die institutionelle Nachfrage bündeln und das physische ETH-Angebot durch Verwahrung bei Treuhändern reduzieren. 

Drittens hat das Staking inzwischen ein historisches Niveau erreicht: Über 40 Prozent des gesamten Bestands sind gebunden und damit nicht frei handelbar.

Diese drei Mechanismen wirken zusammen wie ein Katalysator für Knappheit in der Ethereum-Prognose. Sollte sich die Nachfrage durch Kapitalzuflüsse aus ETFs und DeFi-Anwendungen weiter erhöhen, trifft sie auf das kleinste frei verfügbare Angebot in der Geschichte Ethereums. Genau daraus leitet der Analyst die These eines potenziell explosiven Angebotsschocks ab.

Die On-Chain-Daten von Glassnode bestätigen die Einschätzung eines zunehmenden Angebotsschocks bei Ethereum. Die Kennzahl „Percent Balance on Exchanges“ zeigt aktuell den niedrigsten Wert seit 2016, weniger als zwölf Prozent des gesamten ETH-Bestands befinden sich noch bei zentralen Krypto-Börsen. Dieser historische Tiefstand signalisiert, dass immer mehr Investoren ihre Coins abziehen, um sie langfristig zu halten oder im Staking zu binden. 

ETH auf den Börsen - Quelle: Glassnode

Ein derart geringes Angebot auf den Börsen reduziert das verfügbare Handelsvolumen und kann in Phasen steigender Nachfrage schnell zu Preisanstiegen führen. Zwar gehört auch stets eine steigende Nachfrage dazu, doch mit dem knappen Angebot scheint die notwendige Bedingung für eine Fortsetzung des Bullenmarkts mitsamt neuer Allzeithochs vorhanden, sodass ETH für einige Anleger weiterhin zu den besten Kryptowährungen für 2025 zählt.