Der Bitcoin-Kurs (BTC) ist am 26. April vorübergehend auf 30.000 US-Dollar gesprungen, nachdem die marktführende Kryptowährung durch die anhaltende Bankenkrise in den USA erneut beflügelt wird.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Hayes: Verunsicherung könnte Bitcoin zum Vorteil sein

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView enstprechend zeigen, konnte Bitcoin am Mittwoch zurück über die psychologisch wichtige Marke springen und holt damit seit dem Tief vom 24. April insgesamt satte 11 % auf.

Auslöser für den jüngsten Kurssprung ist allem Anschein nach die sich verschlimmernde Bankenkrise in den USA, denn nun hat auch die First Republic Bank bekanntgegeben, dass sie in finanziellen Schwierigkeiten steckt.

Laut CNBC will die US-Regierung in dem Fall bisher noch nicht eingreifen, doch die Uhr tickt, denn die Aktie der FRC ist gestern um weitere 22 % eingebrochen und wurde wegen der hohen Volatilität inzwischen sogar aus dem Handel genommen. Über die Woche steht für die Bank so ein dickes Minus von über 50 % auf dem Tableau.

Krypto-Experte Arthur Hayes, der ehemalige CEO der Kryptobörse BitMEX, wittert darin eine Chance für Bitcoin.

So argumentiert dieser, dass eine ausbleibende Hilfe der Regierung womöglich eine Kettenreaktion im amerikanischen Bankenwesen auslösen könnte, die mehr und mehr Insolvenzen nach sich zieht.

„Wenn die FRC zusammenbricht und die Anleger nicht geschützt werden, dann wird jede Bank mit ähnlichen Problemen bald auch ins Gras beißen, und eigentlich hat das ganze US-Bankensystem dieselben Probleme“, so die Erklärung von Hayes.

Daraus schlussfolgert der Experte, dass BTC und Gold wohl am meisten von einer weitereichenden Verunsicherung der Märkte profitieren würden, sofern die Politik nicht doch irgendwann einschreitet.

„Diese Verunsicherung wird alternatives Geld wie Gold und Bitcoin nach oben treiben“, so Hayes.

Aktienkurs der First Republic Bank (FRC). Quelle: TradingView

Kommt der Sprung auf 40.000 US-Dollar?

Entsprechend sind Krypto-Trader und Krypto-Analysten zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend für den Bitcoin weitergeht, auch wenn der Kurs an der 30.000 US-Dollar-Marke wieder nach unten korrigiert.

„Die wichtige Hürde lag bei 27.800 US-Dollar, nicht bei 28.800 US-Dollar“, wie Cointelegraph-Analyst Michaël van de Poppe deshalb feststellt. Dahingehend führt er aus:

„Wir sind jetzt bereit für 40.000 US-Dollar.“

Daan Crypto Trades sieht derweil Parallelen zwischen dem aktuellen Aufschwung und dem vorherigen Abschwung auf das bisherige Monatstief.

„Wir springen momentan schnell auf die Hochpunkte. Eine vergleichbare Kursentwicklung hatten wir schon beim letzten größeren Abschwung“, wie der Trader zusammenfasst.

Die Krypto-Trader Jelle und Byzantine General gehen wiederum davon aus, dass BTC bei 30.000 US-Dollar wieder in eine Seitwärtsbewegung übergehen wird.

„Das Open Interest wurde vollständig aufgelöst. 500 Mio. US-Dollar sind weg“, wie letzterer mit Blick auf den Bitcoin-Derivatehandel zu bedenken gibt.

„Das bedeutet wahrscheinlich, dass diese kleine Kletterpartie jetzt erst mal vorbei ist, danach geht es dann wieder seitwärts.“
Bitcoin-Futures (Perpetual). Quelle: Byzantine General/Twitter