Der ehemalige Geschäftsführer von Bitmain, einem der größten Bitcoin (BTC) Mining-Pools der Welt, hat einen neuen Krypto-Finanzdienstleister gegründet. Dies geht am 8. Juli aus einem Bericht von Bloomberg hervor.

Schon im Juni hatte es Berichte über die bevorstehende Gründung des Unternehmens gegeben. Nun hat Jihan Wu die neue Krypto-Handelsplattform erstmals vorgestellt, die neben dem außerbörslichen Handel (OTC) auch Verwahrung und Kreditvergabe betreibt. Diese Art von Service ist besonders auf professionelle Trader zugeschnitten, die im direkten „Over-The-Counter“ Geschäft handeln und vorübergehend Fremdkapital aufnehmen, um ihre Hebelwirkung zu verstärken.

Die Firma namens Matrixport setzt sich hauptsächlich aus ehemaligen Bitmain Mitarbeitern zusammen, die 2018 im Zuge des Crashes der Kryptomärkte entlassen worden waren. Im Gegensatz zum Mining-Riesen sitzt das Unternehmen allerdings in Singapur, um die restriktiven Krypto-Vorschriften der chinesischen Regierung umgehen zu können.  

Neben Wu, der der größte Anteileigner von Matrixport ist, sind andere namhafte Kapitalgeber mit an Bord, darunter natürlich auch Bitmain, wie Geschäftsführer Ge Yuesheng verrät. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen weitere Details über die finanzielle Struktur des Unternehmens offengelegt werden.

Ge ordnet Matrixport eher als Partner von Bitmain ein und nicht als Konkurrenten, da man nicht im gleichen Geschäftsfeld tätig ist, sondern komplementäre Dienstleistungen zum Mining anbietet. Dahingehend betont der Geschäftsführer, dass sein Unternehmen „naturgemäß enge Verbindungen zu Bitmain hat“.

Die Meldung über das neue Startup stehen vor dem Hintergrund der jüngsten Meldungen über Bitmain. So wurde erst kürzlich bekannt, dass der Mining-Konzern seine Pläne für einen Börsengang wiederbelebt, der noch im Q2 2019 erfolgen soll. Wie Bloomberg berichtet hatte, sollen damit zwischen 300 – 500 Mio. US-Dollar Investitionskapital auf dem amerikanischen Markt eingesammelt werden.

Im März 2019 hatte Bitmain die Idee eines Börsengangs eigentlich begraben, da die Hongkonger Börse den entsprechenden Antrag des Unternehmens hatte verstreichen lassen. Cointelegraph hatte zuvor Ungereimtheiten in der öffentlichen Kommunikation des Unternehmens entdeckt. Später musste der Konzern dann eingestehen, dass im Q3 2018 ein Verlust von 500 Mio. US-Dollar verzeichnet wurde.