George Ball, der ehemalige Geschäftsführer der großen Investmentfirma Prudential Securities, sieht Bitcoin als gutes Absicherungsmittel für Anleger, die nach alternativen Investitionswegen suchen.
In einem Reuters-Interview vom 14. August gestand Ball zunächst ein, dass er zuvor ein „Gegner von Bitcoin“ war, eine Haltung, die sich angesichts der heftigen Einflussnahme der Politik auf die Finanzmärkte jedoch gedreht habe, da er deshalb nun den Mehrwert von Kryptowährungen verstehe.
So meint Ball:
„Ich habe es vorher noch nie gesagt, doch eigentlich war ich immer ein Gegner von Blockchain und Bitcoin, aber wenn wir ehrlich sind, kann die Regierung den Finanzmarkt nicht ewig stützen. Die Liquiditätsflut wird irgendwann abebben und dann muss die Regierung für ihre Hilfen bezahlen, sie muss die Haushaltslöcher Stopfen und die Schulden abbauen, die sie durch ihre gut gemeinten Hilfszahlungen gemacht hat. Wird sie dafür die Steuern erhöhen? Wird sie neues Geld drucken? Falls sie neues Geld druckt, wird das unsere Währung und womöglich selbst die vor der Inflation geschützten Staatsanleihen abwerten. Wohlhabende Anleger werden dann wahrscheinlich auf sowas wie Bitcoin als Absicherung ausweichen.“
Dahingehend ergänzt er, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen in einem solchen Fall „entweder als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel oder als kurzfristiges Spekulationsobjekt attraktiv werden“. Und dies könnte schon bald eintreten, denn wie der Investmentexperte vermutet, werden sich bereits nach dem amerikanischen „Tag der Arbeit“ Anfang September viele Anleger in Bitcoin stürzen.
Als Grund dafür sieht Ball, dass die Anleger ein Investitionsprodukt wollen, das „nicht von der Regierung untergraben werden kann“.
George Ball ist nicht der einzige traditionelle Investor, der Kryptowährungen zuvor kritisch beäugte und inzwischen seine Meinung gewechselt hat. Auch Dallas Mavericks Besitzer Mark Cuban, der als ausgesprochener Gegner von Bitcoin galt, hat im Dezember eingestanden, dass der Krypto-Marktführer „ein zuverlässiges Finanzinstrument sein kann“, das in einer Kategorie mit Gold und Kunst angesiedelt ist. Ray Dalio, Investmentchef von Bridgewater Associates, ist hingegen noch nicht vollends von Bitcoin überzeugt, aber stimmt zu, dass der US-Dollar an Attraktivität verlieren könnte, falls die amerikanische Zentralbank ihre lockere Geldpolitik vorsetzt. Diese wäre wiederum ein Vorteil für die Kryptowährung.
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