Der Hype um Initial Coin Offerings mag in den Vereinigten Staaten abgeflaut sein, aber Frankreich scheint wieder Interesse an diesen zu zeigen. Am 17. Dezember hat die französische Finanzaufsicht, die Autorité des Marchés Financiers (AMF), den ersten ICO-Antrag im Land genehmigt.

Das Angebot wird von French-ICO veranstaltet. Das Unternehmen betreibt eine Plattform zur Finanzierung von Projekten mit Kryptowährungen. Das Unternehmen ist das erste, das eine solche Genehmigung bekommen hat. Dazu gab es eine Mitteilung auf der Webseite der AMF.

Reuters berichtete im Juli, dass die AMF mit drei oder vier Kandidaten spreche, die ICOs veranstalten wollen. Bald könnte weitere dazukommen.

Obwohl French-ICO das erste Unternehmen ist, das eine Genehmigung erhalten hat, bleibt diese Unterstützung bis zum Ende der Frist gültig. Die Frist läuft am 1. Juni 2020 ab. Auf der AMF-Webseite wird auch darauf hingewiesen, dass, obwohl die Genehmigung optional sei (ICOs sind in Frankreich auch ohne Genehmigung weiterhin legal), nur die öffentlichen Angebote, die eine AMF-Genehmigung erhalten haben, direkt der Öffentlichkeit in Frankreich angeboten werden dürfen.

Die AMF erklärte auch, dass sie nur dem Vorschlag für das ICO zugestimmt habe. Dem Token-Emittenten habe die Behörde keine Genehmigung erteilt. Die französische Aufsichtsbehörde erläuterte dazu, dass interessierte Emittenten nur ein ICO für einen Zeitraum von höchstens sechs Monaten beantragen können.

Frankreichs Definition eines ICO

Laut der AMF-Webseite kann ein ICO als "Kapitalbeschaffungstransaktion" definiert werden, "die über eine Distributed-Ledger-Technologie (DLT oder "Blockchain") durchgeführt wird und zu einer Ausgabe von Token führt". Die Quelle merkte an, "diese Token können dann für den Kauf von Waren oder Dienstleistungen verwendet werden".

Das PACTE-Gesetz, das neue französische Gesetz über Unternehmenswachstum und -transformation, das im April dieses Jahres eingeführt wurde, enthielt eine spezifische Regelung für ICOs. Das Gesetz sieht eine optionale Genehmigung durch die AMF vor. Das soll die Entwicklung von ICOs fördern. Das Gesetz weist darauf hin, dass das nicht für Wertpapier-Token-Offerings gelte, sondern nur für die Ausgabe von Nutzungs-Token. Wer den neuen Rahmen nicht einhalte, müsse mit hohen Bußgeldern rechnen.

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