Die französische Finanzmarktaufsichtsbehörde Autorité des marchés financiers (AMF) hat mit der Annahme von Anträgen für Krypto-Asset-Dienstleister (CASPs) begonnen, sechs Monate vor dem Inkrafttreten der neuen EU-Krypto-Regulierung Markets in Crypto-Assets (MiCA).
Ab dem 30. Dezember müssen Unternehmen, die mindestens eine von zehn spezifizierten Krypto-Dienstleistungen anbieten, über eine entsprechende CASP-Zulassung verfügen, die einheitliche Regeln für die Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Terrorismusfinanzierung, Cybersicherheit und andere Aspekte der Geschäftstätigkeit vorschreibt.
Frankreich bereitet sich auf MiCA vor
Die MiCA-Anforderungen werden die französische PACTE-Regelung (Aktionsplan für Unternehmenswachstum und Transformation) ersetzen. Unternehmen, deren Aktivitäten bisher nicht der Regulierung unterlagen oder die eine Zulassung als Anbieter digitaler Vermögenswerte im Rahmen von PACTE besitzen, haben bis zum 1. Juli 2026 Zeit, auf die CASP-Zulassung umzustellen. Es gibt in Frankreich derzeit über 100 solcher Firmen.
Diese Firmen werden deshalb auch keinen europäischen „Pass“ haben, der es ihnen erlaubt, in anderen Ländern der Europäischen Union (EU) tätig zu werden, bis sie die CASP-Zulassung erhalten. Gemäß MiCA berechtigt die Zulassung in einem EU-Land eine Firma dazu, in jedem dieser Länder tätig zu werden. Die AMF stellte dahingehend fest:
„Die vom europäischen Gesetzgeber für die MiCA-Zulassung festgelegten Anforderungen sind strenger als die der französischen Gesetzgebung. [...] Die AMF ermutigt daher interessierte Parteien, sich so früh wie möglich vorzubereiten.“
Die AMF hat sich bereits im Vorfeld auf den Übergang zu MiCA-basierten Regelungen vorbereitet. Sie hat damit begonnen, die nationalen Vorschriften mit den MiCA-Vorschriften zu harmonisieren und Maßnahmen zu planen, die den Übergang von DASPs in den CASP-Status erleichtern.
Krypto-Firmen müssen sich anpassen
Einige Unternehmen haben im Zuge dessen bereits Schritte unternommen, um die kommenden MiCA-Vorschriften zu erfüllen. Der USD Coin (USDC) Emittent Circle beispielsweise gab im Juli bekannt, dass er MiCA-konform geworden ist und seinen europäischen Hauptsitz in Frankreich ansiedeln wird. Das Unternehmen war bereits als DASP registriert.
Allerdings gibt es auch Krypto-Unternehmen, die an den neuen Vorgaben zunächst scheitern und sich deshalb vorerst aus dem französischen Markt zurückziehen, darunter auch die große Kryptobörse Bybit, die kürzlich ihren vorläufigen Abschied aus Frankreich vermeldet hat (siehe unten).

Die MiCA-Vorschriften für Stablecoins traten bereits am 30. Juni in Kraft. Die Kryptowährungsbörsen haben Maßnahmen ergriffen, um diese Vorschriften einzuhalten. Auch Cardano hat erklärt, dass es die MiCA-Vorschriften inzwischen erfüllt hat.
Das Europäische Parlament hat die MiCA-Gesetzgebung im April 2023 verabschiedet.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.