Der parlamentarische Finanzausschuss im amerikanischen Kongress hat für Dezember eine Anhörung zum Kollaps der Kryptobörse FTX und die daraus folgenden „Konsequenzen für die gesamte Kryptobranche“ angesetzt.

Wie aus einer entsprechenden Ankündigung vom 16. November hervorgeht will das Financial Services Committee im Rahmen des Untersuchungsausschusses mehrere Privatpersonen und Unternehmen befragen, die in den Crash der FTX Group und deren Insolvenz involviert waren, darunter CEO Sam Bankman-Fried, Alameda Research und Binance. Bisher ist unklar, ob auch Binance-CEO Changpeng Zhao, der mit seinen Äußerungen in den sozialen Medien ebenfalls Stein des Anstoßes war, vorgeladen wird.

„Der Absturz der FTX hat für mehr als 1 Mio. Nutzer schweren Schaden angerichtet, viele davon ganz normale Kleinanleger, die ihr hart erspartes Geld bei FTX investiert haben, nur damit alles in wenigen Sekunden futsch ist“, wie Maxine Waters, die Vorsitzende des Finanzausschusses feststellt. Dem fügt sie an: „Wir brauchen Gesetze, um sicherzustellen, dass Krypto-Unternehmen nicht einfach im Schatten einer robusten Regulierung und Beaufsichtigung operieren können“.

Auch Ausschussmitglied Patrick McHenry begrüßt die Untersuchung im Fall FTX, um „bösartige Akteure zur Rechenschaft zu ziehen“ und für die Nutzer der Plattform zu kämpfen. McHenry könnte ab Januar neuer Vorsitzender des Ausschusses werden, denn bei den aktuellen „Halbzeitwahlen“ haben sich wohl die Republikaner mit leichter Mehrheit durchgesetzt.

In einer Sitzung vom gestrigen 16. November hatte Waters bereits davon gesprochen, dass die FTX „im Schatten“ operiert hat, weshalb es nun „klare Leitplanken“ für Krypto-Unternehmen brauche. McHenry hatte in der Sitzung in dieselbe Kerbe geschlagen, als er den Kongress dazu aufgefordert hat, dass dieser „einen klaren Gesetzesrahmen für die Kryptobranche“ entwickeln müsse. Der Fokus soll dabei auf den zentralisierten Plattformen liegen:

„Wir haben uns zwischen beiden Parteien darauf geeinigt, dass wir diese Anhörung zur Untersuchung haben wollen. […] Da gibt es nichts schönzureden: Die FTX war eine absolute Vollkatastrophe.“