Im Insolvenzverfahren der einflussreichen Kryptobörse FTX wurde nun die vollständige Liste aller Gläubiger der Krypto-Handelsplattform veröffentlicht, darunter viele große und namhafte Unternehmen von innerhalb und außerhalb der Kryptobranche.
Am gestrigen 25. Januar haben die Anwälte der FTX eine entsprechende Aufstellung beim United States Bankruptcy Court for the District of Delaware eingereicht. Das 115 Seiten starke Dokument führt die Namen und Daten aller Gläubiger der Krypto-Plattform in alphabetischer Reihenfolge auf.
Die Liste legt erstmals den Umfang an Geschäftspartnern der Kryptobörse offen, in die sich Fluglinien, Hotelketten, karitative Stiftungen, Banken, Risikokapitalgeber, Medienunternehmen, Krypto-Unternehmen und amerikanische sowie internationale Regierungsbehörden einreihen, denen die FTX allesamt Geld schuldet.
Die Namen der knapp 9,7 Mio. Privatkunden der Handelsplattform, die ebenfalls Ansprüche gegen diese erheben, wurden in dem Dokument allerdings aus datenschutzrechtlichen Gründen geschwärzt.
Zu den namhaften Krypto-Unternehmen unter den FTX-Gläubigern gehören Coinbase, Galaxy Digital, Yuga Labs, Circle, Bittrex, Sky Mavis, Chainalysis, Messari und mehrere Töchter der Binance.
Auch aus der Techbranche sind mehrere einflussreiche Firmen als Geldgeber der Kryptobörse geführt, darunter Apple, Netflix, Amazon, Meta, Google, LinkedIn, Microsoft und Twitter. Aus der Medienbranche stellen wiederum die New York Times, das Wall Street Journal und CoinDesk offene Forderungen gegen die FTX.

TV-Finanzexperte und Unternehmer Kevin O'Leary (rechts) im Gespräch mit FTX-Gründer Sam Bankman-Fried. O'Leary ist als einer der Gläubiger der Kryptobörse genannt. Quelle: SALT NY
Aus den USA melden sich gleich mehrere Regierungsbehörden als Gläubiger, darunter auch das US-Finanzamt (IRS). Behörden aus Japan, Australien, Hongkong und anderen Ländern sind ebenfalls in der Liste zu finden.
Doch die FTX steht nicht nur bei den großen Jungs in der Kreide, sondern ebenso bei vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, so zum Beispiel bei einer auf den Bahamas ansässigen Landschaftsgärtnerei.
Mit der M Group ist sogar das Unternehmen in der Gläubigerliste zu finden, das die Public Relations für die FTX übernommen hat, jedoch stellte die Firma nach der Insolvenzanmeldung sofort ihre Dienste ein.
Allerdings geht aus dem Dokument nicht hervor, welchen Betrag die Kryptobörse den jeweiligen Gläubigern schuldet, genauso wenig ist aus der Liste erkennbar, welche Firmen und Privatpersonen Handelskonten bei der Plattform hatten.
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