Das neue Management bei FTX will die politischen Spenden von Sam Bankman-Fried und anderen FTX-Führungskräften wieder zurückholen. Dazu wurde eine neue Frist bis Ende des Monats gesetzt, wie aus einer Erklärung vom 5. Februar hervorgeht. 

Zu dieser Entscheidung kam es im Rahmen des Insolvenzverfahrens und der Bemühungen, die Gläubiger der Kryptobörse zu entschädigen. Laut dem FTX-Anwalt Andy Dietderich hat das insolvente Unternehmen bis zum 11. Januar "5 Milliarden US-Dollar in Bargeld und liquiden Kryptowährungen" zurückholen können. Verbindlichkeiten in Höhe von fast 9 Milliarden US-Dollar

In der Erklärung heißt es:

"Die FTX-Schuldner schicken vertrauliche Nachrichten an Politiker, politische Aktionsfonds und andere Beitrags- oder Zahlungsempfänger, die von oder im Auftrag der FTX-Schuldner Samuel Bankman-Fried oder anderen Führungskräften der FTX-Schuldner (im folgenden 'FTX-Beitragende' genannt) getätigt wurden. Diese Empfänger sollen die Gelder an die FTX-Schulter bis zum 28. Februar 2023 zurückzahlen."

Im Jahr 2020 war Bankman-Fried der zweitgrößte "CEO-Beitragende" bei der Kampagne von Joe Biden. Dabei hat er 5,2 Millionen US-Dollar gespendet. Bei den Midterm-Wahlen im November räumte er ein, er habe den demokratischen und republikanischen Kandidaten "beträchtliche Spenden" zukommen lassen.

Die politischen Spenden von FTX werden von der US-Staatsanwaltschaft untersucht. Aus Gerichtsdokumenten vom Januar geht hervor, dass die FTX-Schuldner die Spenden zwischen März 2020 und November 2022 im Wert von insgesamt 93 Millionen US-Dollar prüfen würden.

Das neue Management bei FTX hat am 19. Dezember erklärt, dass Politiker und politische Gruppen Gelder freiwillig zurückgeben sollten, die zuvor von Führungskräften gespendet wurden. Spenden, die nicht zurückgegeben wurden, müssen nun mit Zinsen zurückgezahlt werden:

"Sollten diese Zahlungen nicht freiwillig zurückgegeben werden, behalten sich die FTX-Schuldner das Recht vor, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Rückgabe dieser Zahlungen mit Zinsen ab dem Tag der Einleitung der rechtlichen Schritte zu erwirken."

Laut aktuellen Daten von Unusual Whales haben 196 Kongressmitglieder Kampagnen spenden von ehemaligen FTX-Führungskräften erhalten, darunter etwa von Ryan Salame, Sam Bankman-Fried und Nishad Singh. Die Daten sollen aus der Datenbank der US-Wahlkommission stammen.