Nach Ergebnissen einer Meinungsumfrage der Unternehmensberatung Bearingpoint ist das Vertrauen in Kryptowährungen im vergangenen Jahr trotz einer deutlich gesteigerten Bekanntheit gesunken, teilte Bearingpoint am 9. Mai in einer Pressemitteilung auf seiner Webseite mit.

Bearingpoint hat für seine zum dritten Mal durchgeführte Erhebung 1.000 repräsentativ ausgewählte Verbraucher in ganz Deutschland befragt. Im Vergleich zum Vorjahr habe die Bekanntheit von Kryptowährungen um 17 Prozent zugelegt. Inzwischen würden rund 88 Prozent aller Verbraucher die virtuellen Zahlungsmittel kennen oder sie haben zumindest schon einmal davon gehört. Nur 29 Prozent der Befragten hätten Kryptowährungen allerdings als “vertrauenswürdig hinsichtlich der Preisstabilität” eingestuft, deutliche 9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.

Was die Preisstabilität und damit einen erwarteten Werterhalt betrifft lag das Vertrauen bei Gold mit 82 Prozent und in staatliche Währungen mit 72 Prozent damit weit vor den digitalen Währungen. Die von Bearingpoint ebenfalls ermittelten Gründe für den Erwerb von Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. passen in dieses Bild.

54 Prozent der Befragten gaben “Spekulation auf Wertsteigerung” als Grund für ihr Investment in Kryptowährungen an. Jeweils 26 Prozent stuften “Kryptowährungen als mögliches Zahlungsmittel” oder als “Investition für den Anwendungsfall” ein.

Dr. Robert Bosch, Partner bei Bearingpointб sieht aufgrund des Vertrauensverlustes im letzten Jahr einen verstärkten Bedarf, Regulierungen und andere rechtliche Rahmenbedingungen für Kryptowährungen zu erlassen. Bosch sagt:

“Kryptowährungen wurden in den Medien vor allem während des Kursanstiegs Ende 2017 bekannter. Dadurch stieg auch das Bedürfnis der Verbraucher, an dem Thema teilzuhaben. Durch einen anschließenden Kursverfall ist das Vertrauen in die alternative Währung aber wieder gesunken und die bislang fehlende Regulierung verstärkt diese Unsicherheit gegenüber Kryptowährungen noch”.

Laut der Studie ist das Wissen und Nutzung von Kryptowährungen vor allem ein männliches Phänomen. Viermal mehr Männer als Frauen hätten Kryptowährungen bereits gekauft und während 25 Prozent der Männer sich bereits mit dem Thema befasst haben, waren es bei den Frauen nur 9 Prozent.

Die Ergebnisse der Umfrage deuten in die gleiche Richtung wie bisherige Erhebungen. Im März gab die Stuttgarter Börse Sowa Lab Umfrageergebnisse bekannt, die zwar auf eine größere Bekanntheit aber nicht unbedingt größere Verbreitung im Alltagsgebrauch hindeuten, in diesem Fall aber wegen dem bislang noch komplizierten und teuren Zugang zum Krypto-Markt.

Im März veröffentlichte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom) Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, nach denen mittlerweile 64 Prozent aller Bundesbürger die Digitalwährung Bitcoin kennen, aber nur 19 Prozent sich einen Kauf vorstellen können.