Raoul Pal, Krypto-Experte und CEO von Real Vision, weist darauf hin, dass Gold aktuell gegenüber Bitcoin (BTC) verliert. Falls die marktführende Kryptowährung zunehmend gegenüber dem Edelmetall gewinnen kann, würde dies zugleich ihre Überzeugungskraft als Wertaufbewahrungsmittel steigern.

Im letzten Monat hat Bitcoin im Währungspaar mit dem US-Dollar um 30,36 % zugelegt, was einer Steigerung von 10.316 US-Dollar auf 13.217 US-Dollar entspricht. Im gleichen Zeitraum halt Gold nur 2,25 % hinzugewonnen, was ein Anstieg von 1.863 US-Dollar auf 1.903 US-Dollar war.

Gold verliert im Vergleich mit Bitcoin. Quelle: Raoul Pal, Bloomberg

Warum ist Bitcoin aktuell so stark?

Während Bitcoin in den letzten beiden Wochen eine starke Kletterpartie hinlegen konnte, haben sich auch Gold und der Aktienmarkt langsam wieder erholt.

Für den Höhenflug der Kryptowährung seit Anfang Oktober war dabei maßgeblich die Zusammenwirkung dreier Faktoren verantwortlich.

Erstens hat der Markteintritt von PayPal die Stimmungslage auf dem Kryptomarkt beflügelt, zweitens gibt es ein zunehmendes Interesse institutioneller Investoren, was sich an den Investitionen von Square, MicroStrategy und Stone Ridge ablesen lässt, und drittens sind die technischen Indikatoren im langfristigen Kursdiagramm von Bitcoin positiv gestellt.

Besonders nachdem Bitcoin die 12.000 US-Dollar Marke knacken konnte, ist das Handelsvolumen deutlich nach oben geschossen und die Kryptowährung konnte im Zuge dessen viele Finanzprodukte hinter sich lassen. Dahingehend meint Pal:

„Wie erwartet, verliert Gold gegenüber Bitcoin. An:@michael_saylor Merk dir das! Als nächstes erwarte ich, dass Bitcoin auch den US-Dollar und den Aktienmarkt abhängen kann.... Warten wir es ab. #Bitcoin“

Wie Cointelegraph berichtet hatte, war der Sprung über die 12.000 US-Dollar Marke für Bitcoin zugleich ein Ausbruch im Wochendiagramm. Mit Blick auf das Wochen- und Monatsdiagramm in logarithmischer Darstellung sehen einige Krypto-Experten deshalb schon bald ein neues Rekordhoch am Horizont.

Die starken technischen Indikatoren sowie die zunehmende Stärke gegenüber Gold und dem Aktienmarkt könnte die momentane Kletterpartie weiter beflügeln.

Auf kurze Sicht sieht ein Analyst Bitcoin allerdings noch in einer Identitätskrise, die womöglich sogar zum Vorteil der Kryptowährung ist.

Dahingehend erklärt der Krypto-Trader Cantering Clark, dass Gold in der Regel unter Druck gerät, wenn es für den US-Dollar nach oben geht, während bei Bitcoin noch nicht ganz klar ist, ob es sich hierbei um ein Asset zur Risikovermeidung oder zur Risikoerhöhung (mit der Chance auf Gewinnsteigerung) handelt. Diese Unsicherheit verringert wiederum die Korrelation zwischen der Kryptowährung und dem US-Dollar. So schreibt Clark:

„Der US-Dollar ist der Gegenspieler von Gold, denn wenn der US-Dollar-Index nach oben geht, dann gerät Gold automatisch unter Druck. Bitcoin hat den Vorteil der Identitätskrise, denn einige sehen darin ein Wertaufbewahrungsmittel, während andere es als Multiplikator für den Aktienmarkt sehen.“

Lob von Investmentguru Jones ist das Sahnehäubchen

Während die marktführende Kryptowährung also gegenüber Gold und dem Aktienmarkt die Nase vorn hat, spricht sich auch noch ein prominenter Investor erneut für Bitcoin aus.

Investmentguru Paul Tudor Jones, der schon im Mai seine Investition in Bitcoin offengelegt hatte, bekräftigte zuletzt seine positive Haltung gegenüber der Kryptowährung.

Ein Analyst der Kryptobörse Deribit zitiert Tudor Jones dahingehend mit den Worten:

„Ich habe noch nie ein Wertaufbewahrungsmittel gesehen, hinter dem so viel intellektuelles Kapital steckt. […] Wenn man als Absicherung eine Short-Position im Anleihenmarkt eingeht, dann wettet man im Prinzip auf die Fehlbarkeit der Menschheit und nicht auf deren Erfolg.“