Nachdem die einflussreiche Krypto-Vermögensverwaltung Grayscale mit ihrem Versuch gescheitert ist, ihren marktführenden Bitcoin-Investmentfonds – der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) – in einen Bitcoin-Indexfonds (ETF) zu konvertieren, hat die Investmentfirma inzwischen rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingeleitet. Die Reaktionen der Krypto-Community auf diese Entwicklungen fielen dabei sehr gemischt aus, und reichen von Vorwürfen der Kursmanipulation durch die SEC bis hinzu alternativen Vorschlägen.

So meint der Reddit-Nutzer u/ThatsMRcurmudgeon2u, der nach eigenen Angaben Anwalt für Wertpapierrecht ist, dass ein derartiger Rechtsstreit früher oder später zu erwarten war, denn SEC-Chef Gary Gensler fährt inzwischen einen harten Kurs, der unter anderem auch vorsieht, dass sich alle Kryptobörsen bei der Börsenaufsicht registrieren und damit unter deren Zuständigkeit stellen. Dahingehend wirft der vermeintliche Reddit-Nutzer der SEC vor, den „GBTC als Geisel zu nehmen“.

Jake Chervinsky, ein renommierter Anwalt aus der Kryptobranche, bezeichnet die Ablehnung der beantragten Konvertierung ebenfalls als „schwer enttäuschend“, denn diese würde sowohl gegen geltendes Recht als auch den gesunden Menschenverstand verstoßen. So sieht Chervinsky als oberste Aufgabe der SEC, die Anleger zu schützen, was mit einem ETF viel besser gelingen würde.

Die Twitter-Nutzerin Ann wird unterdessen noch weitaus kritischer, indem sie zu bedenken gibt, dass die SEC jüngst einen ETF für Short-Positionen gegen Bitcoin durchgewunken hat. Dementsprechend schlussfolgert sie, dass die Börsenaufsicht den „Bitcoin-Kurs gezielt klein halten will“.

Der Bitcoin-Fürsprecher Vijay Boyapati schlägt wiederum eine konstruktive Alternative vor, indem er zur „Abwicklung des Investmentfonds“ rät. Die darin enthaltenen Bitcoin sollten vielmehr an die Anleger zurückgezahlt werden, damit Grayscale im Nachgang einen ganz neuen ETF aufsetzen kann. Besonders vor dem Hintergrund, dass die Investmentfirma 2 % Verwaltungsgebühren für ihren Fonds einfordert – die bei einem Indexfonds nicht anfallen – solle Grayscale nun lieber „das Richtige tun“ und fair gegenüber den Anlegern sein.

Der Reddit-Nutzer u/Percyheckendorf bringt noch eine weitere Perspektive in die Diskussion ein, denn die Ablehnung des ETFs wäre besonders für Rentenfonds eine schlechte Nachricht, denn diese müssten nun wieder unweigerlich mehr Aktien ankaufen, die nach Meinung des Nutzers deutlich weniger langfristiges Potenzial haben als Bitcoin.

In einem Rundschreiben an die eigenen Investoren hatte Grayscale am Montag offengelegt, dass die SEC mehr als 11.400 Rückmeldungen zum beantragten Bitcoin-ETF bekommen hat, die zu 99 % ihre Unterstützung für den geplanten Indexfonds ausgesprochen hatten. Nichtsdestotrotz hat sich die Behörde für die Ablehnung entschieden.