Agenten, die im Auftrag des US-Justizministeriums (DOJ) stehen, haben über 35 Kriminelle verhaftet, indem sie sich als Kryptowährungshändler im Darknet ausgaben, so eine DOJ-Mitteilung, die gestern, am 26. Juni, veröffentlicht wurde. Beamte beschlagnahmten auch über 20,3 Mio. Euro an illegalen einnahmen.

Bei der Operation wurden Bitcoin (BTC)-Mining0-Geräte, fast 2.000 in BTC und anderen Kryptowährungen im Wert von insgesamt etwa 17,2 Mio. Euro sowie Drogen, darunter Opioiden, Xanax, MDA, LSD und andere und Fiatgeld und Goldbarren im Wert von etwa 3,1 Mio. Euro beschlagnahmt.

In der DOJ-Mitteilung heißt es, dass Spezialagenten der New Yorker HSI-Division, zusammen mit der US-Staatsanwaltschaft des südlichen New Yorker Bezirks, an der einjährigen Undercover-Operation teilgenommen haben, bei der sie sich als Kryptohändler ausgaben, die Fiat für Krypto auf dem Darknet waschen wollten.

Die Ermittlung, die zu 90 aktiven Fällen führte, wurde in Zusammenarbeit mit der US-Einwanderungs- und Zollbehördenabteilung von Homeland Security Investigations (HSI), dem Secret Service, dem Postal Inspection Service und dem Drogendezernat DEA durchgeführt.

Der handelnde stellvertretende Geschäftsführer des HSI Derek Benner sagte in der Pressemitteilung, dass das "Darknet sich ständig verändert und immer komplizierter wird, was das Ausfindig machen und das ins Visier nehmen von Leuten, die illegale Gegenstände auf dieser Plattform verkaufen, erschwert":

"Der Schleier wurde gelüftet. Die HSI hat das Darknet infiltriert und zusammen mit den kooperierenden Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land erneut bewiesen, dass jeder Verbrecher vom Gesetz erwischt werden kann."

Das Nachrichtenportal Motherboard zitiert eine Strafanzeige für Nicholas J. Powell, einer derjenigen, die vom DOJ angeklagt werden. In dieser wird beschrieben, wie die Beamten begannen, in Zusammenarbeit mit ihm, gegen seine Kunden zu ermitteln, indem sie seine Online-Konten übernahmen, um Drogenverkäufer im Darknet, die Bitcoin nutzen, zu finden.

Der Leitende Forscher am International Computer Science Center der UC Berkeley Nicholas Weaver sagte gegenüber Motherboard: "Vorzugeben, ein Geldwäscher für Bitcoin zu sein, scheint eine großartige Methode zu sein, um die Händler zu finden. Es gibt so viele Wege für Darknet-Händler, um an Drogen zu kommen. Es gibt aber viel weniger Möglichkeiten für sie, um an Geld zu kommen".

"Sobald man den Verkäufer hat, ist es einfach, entweder den Drogendealer zu finden, den er unterstützt, oder, wie hier, die Identität des Verkäufers zu übernehmen."

Kenneth Jenkins, stellvertretender Direktor des Secret Service der USA, sagte, dass sie "sich weiterhin an diese Cyber-Kriminellen anpassen, um unseren Erfolg beim Aufhalten von diesen aufrecht zu erhalten".

Gestern hat das DOJ auch eine Mitteilung herausgegeben, dass sie 14,6 Mio. Euro in Bitcoin und anderen Kryptowährungen von zwei Männern beschlagnahmt hatten, denen vorgeworfen wird, Drogen im Darknet verkauft zu haben.

Das DOJ hat sich auch mit weiter reichenden Krypto-Angelegenheiten beschäftigt. Ende Mai leitete es eine strafrechtliche Untersuchung zu Bitcoin- und Ethereum (ETH)-Kursmanipulationen ein.