Presented by d.id

Im digitalen Zeitalter sind Dezentrale Identitäten (DIDs) auf dem Vormarsch. Sie bieten dem Einzelnen die Kontrolle über seine digitale Identität und versprechen mehr Souveränität über das eigene Ich im Internet.

Tim Yeoh – ein Pionier auf diesem Gebiet und gleichzeitig der Gründer von d.id, einem Unternehmen, das DID-Lösungen anbietet – vergleicht die DID in gewisser Weise mit Bitcoin , da beide den Nutzern Autonomie verleihen. In diesem Interview spricht Yeoh über die Bedeutung von Community Governance bei DID, die Entwicklung des d.id-Ökosystems und seine Rolle bei der Vereinfachung des Übergangs zum Web3 sowie darüber, wie die Fähigkeit von DID, Identität von Anwendungen zu entkoppeln, Online-Interaktionen, Communities und persönliche Identitäten neu definieren wird.

Cointelegraph: Im heutigen digitalen Zeitalter hat das Konzept der Identität einen radikalen Wandel erfahren. Können Sie in einfachen Worten erklären, was Dezentrale Identitäten sind und warum sie immer mehr an Bedeutung gewinnen?

Tim Yeoh: Im heutigen digitalen Zeitalter entwickelt sich unser Konzept von Identität weiter. Betrachten Sie DID als das Bitcoin der Identitätswelt. So wie Bitcoin, eine programmierbare Währung, Kryptographie verwendet und ohne zentrale Kontrolle funktioniert, bieten DIDs programmierbare Identitäten, die nicht von einer einzelnen Entität gesteuert werden.

Bitcoin gab dem Einzelnen eine nie da gewesene Kontrolle über seine Finanzen. In ähnlicher Weise verschiebt die DID unser Identitätsparadigma, indem sie dem Einzelnen mehr Autonomie über seine digitale Identität gibt, frei von zentralisierten Zwängen. DIDs werden immer wichtiger und schlagen ein neues Kapitel in der Art und Weise auf, wie wir über unser digitales Selbst denken und es verwalten.

CT: Die digitale Welt hat eine explosionsartige Zunahme an Online-Identitäten verzeichnet, von Social-Media-Profilen bis hin zu Spiele-Avataren. Wie heben sich Dezentrale Identitäten auf diesem scheinbar gesättigten Markt ab, und warum sind sie für die Zukunft des Internets so wichtig?

TY: Dezentrale Identitäten bieten deutliche Vorteile in der digitalen Landschaft. Der erste ist der Besitz. In der Web2-Ära waren Plattformen oft Besitzer unserer digitalen Daten, so dass unsere Online-Identitäten nicht wirklich uns gehörten. DIDs, die in der Blockchain-Technologie verwurzelt sind, ändern diese Dynamik. Wenn Nutzer ihre Private Keys besitzen, haben sie wahrhaft die Kontrolle über ihre Identität; sie gehört ihnen. Dies erhöht die persönliche und organisatorische Eigenverantwortung.

Der zweite Vorteil ist die Einheitlichkeit. Im Moment ist unsere digitale Präsenz mit verschiedenen Apps und Profilen überall verteilt. DIDs vereinheitlichen unsere verstreuten Online-Identitäten. Anstatt mit mehreren Apps und Profilen zu jonglieren, stellen Sie sich nur einen gemeinsamen Schlüssel vor, der alle digitalen Türen öffnet. Das Internet der Zukunft verspricht, dem Nutzer die wahre Souveränität zurückzugeben, indem die Kontrolle über Vermögenswerte und Identitäten durch DIDs zusammengeführt wird.

CT: Community Governance ist ein Begriff, der in Diskussionen über Blockchain und Dezentralisierung häufig fällt. Können Sie uns helfen, seine Bedeutung zu verstehen und wie DID dabei eine Rolle spielt?

TY: Governance ist für den Erfolg und das Wachstum jeder Organisation von grundlegender Bedeutung, sei es ein Schulclub, eine Fangruppe, eine DAO, ein Unternehmen oder sogar ein Land. Das Besondere an der DID ist die Möglichkeit, die Arten von Mitgliedschaft innerhalb der jeweiligen Strukturen genau abzugrenzen. Dadurch können nur Personen mit bestimmten DID-Suffixen an Governance-Entscheidungen teilnehmen. Die DID erfasst also nicht nur die Beiträge und die Reputation einer Person, sondern setzt sie auch in Stimmgewichte um.

Dadurch wird sichergestellt, dass die Entwicklung einer Community hauptsächlich von denjenigen beeinflusst wird, die auch wirklich in sie investiert sind, wodurch gleichsam eine unzulässige Manipulation der Macht eingeschränkt wird. Wir haben diesen Ansatz DID-basierte Governance genannt – ein Modell, das Transparenz, Effizienz und Inklusivität verkörpert. Ein hervorragendes Beispiel für seine Anwendung ist unser Produkt Voty.

CT: Herr Yeoh, bevor wir uns näher damit befassen, können Sie uns einen kurzen Überblick über ihren Hintergrund geben und was Sie dazu inspiriert hat, sich mit DID auseinanderzusetzen?

TY: Ich begann meine Karriere als Entwickler bei Tencent, dem großen chinesischen Internetkonzern, der für sein riesiges digitales Ökosystem bekannt ist. Das Herzstück von Tencent ist sein Benutzeridentitätssystem, die QQ-Nummer, die den Zugang zu Tausenden seiner Anwendungen freischaltet. Als ich vor etwa sechs Jahren vom traditionellen Internet zum Web3 wechselte, beschäftigte mich eine Frage: Wenn das Web3 sein eigenes Ökosystem ist, wie sollte dann sein Identitätssystem aussehen? Wie ist es mit Systemen wie QQ oder Facebook (derzeit Meta) zu vergleichen?

Die Blockchain-Adresse war zwar ein erster Versuch einer Web3-Identität, fühlte sich aber eher nerdig als benutzerfreundlich an. ENS gab dann eine gewisse Richtung vor, steuerte aber auf dezentralisierte Domains zu, was jedoch nicht meiner Vision entsprach. Diese Suche führte dazu, dass ich mich letztendlich auf d.id konzentrierte, das Pionierarbeit bei den Dezentralen Identitäten leistete.

CT: d.id begann als dezentralisiertes Naming-System und entwickelte sich später zu einem breiten DID-Ökosystem an Produkten. Was war der Grund für diesen Wandel und wie spiegelt er die veränderten Bedürfnisse der Online-Community wider?

TY: Bei d.id entstand der Übergang von einem dezentralen Naming-System zum Aufbau eines DID-Ökosystems aus dem Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen und unserer Erfahrung mit DID.

Drei zentrale Fragen haben uns schon immer beschäftigt: Wie können Menschen mit gleichen Interessen und Werten eine Community bilden, zu der sie auch wirklich gehören? Wie sieht die Strategie für eine effiziente Zusammenarbeit aus, wenn diese Communities entstehen, unabhängig von ihrer globalen Verteilung? Und was zeichnet uns als Menschen in der heutigen digitalen Welt mit dem Aufkommen von leistungsstarken Künstlichen Intelligenzen (KI) aus?

Jahrelang hatten wir keine passenden Antworten. Durch die Nutzung der Prinzipien von Blockchain und Dezentralisierung bietet DID jedoch einen innovativen Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

CT: Wie gewährleistet Ihre Plattform mit verschiedenen Produkten wie .bit, Voty, SoulFrag und d.id Profile eine nahtlose und zusammenhängende Erfahrung für die Nutzer?

TY: Unsere Produktpalette besteht aus vier Produkten, die jeweils unabhängig voneinander eingesetzt werden können, zusammen jedoch eine maßgeschneiderte, umfassende Lösung wie aus einem Guss darstellen.

Mit dem „DID as a Service“ von .bit können Communities ihre eigenen DID-Suffixe erstellen, wie z.B. tim.swiftie, das die Fans von Taylor Swift identifiziert. SoulFrag und Voty, die beide auf DIDs basieren, erkennen diese dann automatisch. Dadurch können Administratoren wiederum sogenannte Soulbound Tokens (SBTs), die die Rollen und Beiträge der Mitglieder abbilden, direkt mit deren DIDs verknüpfen.

Voty erleichtert die Teilnahme an der Community durch vordefinierte Governance-Regeln. Mit dem d.id-Profile erhält jeder DID-Inhaber zudem eine kuratierte persönliche Seite, auf der er seine Meilensteine in der Community und seine sozialen Verbindungen hervorhebt. ​​

Dank der Universalität der DID müssen Community-Mitglieder auch nicht mehr händisch in andere Apps importiert werden. Jede Community wird in der Zukunft ihre eigene DID verwenden und damit das enorme Potenzial Dezentraler Identitäten erschließen. Schließlich lebt eine Community von ihren Mitgliedern und deren Beziehungen, und die DID macht diese greifbar und fasst sie zusammen. Während die Erstellung von benutzerdefinierten DIDs und die breite Unterstützung von Apps früher noch eine große Herausforderung darstellten, haben Innovationen wie der ERC-20-Standard die Erstellung von Tokens von komplexen Public-Chain-Designs auf einfachen Einsatz von Smart Contracts umgestellt und das Wachstum des Web3-Ökosystems damit vorangetrieben.

In ähnlicher Weise vereinfacht das „DID as a Service“ von d.id die DID-Vergabe durch den einfachen Besitz eines .bit-Namens und senkt damit die Einstiegshürden enorm. Diese Einfachheit wird den Communities zugute kommen und eine neue Welle des Wachstums auslösen, die den Übergang zu einer programmierbaren Gesellschaft beschleunigt.

Source: d.id

Quelle: d.id

CT: Der Übergang vom Web2 zu Web3 war für viele Nutzer aufregend und entmutigend zugleich. Wie vereinfacht d.id diesen Übergang für die Nutzer, vor allem für diejenigen, die nicht so technikaffin sind?

TY: Das Web3 sollte nicht auf Technik-Nerds beschränkt sein. Deshalb setzen wir uns für das „Prinzip des barrierefreien Web3“ ein, das keine Private Keys, keine Transaktionsgebühren und echte Dezentralisierung vorsieht.

Wir haben hart daran gearbeitet, dass alle unsere Produkte diesen Grundsatz verkörpern, das Web3 ohne technische Barrieren zugänglich machen.

CT: Sie haben ein DID-Modell entwickelt, das aus Decentralized Identifiers, Souldbound Tokens und Situationsabhängigkeit besteht. Können Sie erklären, wie diese drei Komponenten die digitale Person eines Menschen formen?

TY: In diesem System bündelt der eindeutige dezentrale Name einer Person (dezentraler Identifikator), wie z. B. „tim.swiftie“, ihre Beiträge, Leistungen und Erfahrungen über seelengebundene Tokens. Diese kontextualisierte Identität, ähnlich wie unsere Namen unsere Taten in der realen Welt umfassen, erleichtert die Teilnahme an verschiedenen gesellschaftlichen Plattformen (Situationsabhängigkeit).

Aber im Gegensatz zu realen Identitäten gewährleistet DID eine digitale Identität, die nur uns gehört, plattformübergreifend, beständig und vertrauenswürdig ist und einen neuen Lösungsweg für uralte Identitätsprobleme bietet.

CT: Die Gaming-Welt und DAOs haben erhebliche Implikationen für digitale Identitäten. Wie geht d.id auf diese spezifischen Sektoren ein?

TY: Wir haben uns das Potenzial von DID zunutze gemacht, um mehrere digitale Bereiche zu bedienen, von der Fan- und Creator-Ökonomie über Dezentrale Autonome Organisationen (DAOs) bis hin zu Markenzugehörigkeiten und Gaming-Communities.

Fans können so zum Beispiel ihre Identitäten direkt mit dem Namen ihres Idols verbinden, was die Treue der Fans erhöht und die Bindung an ihre Idole intensiviert. Darüber hinaus wird durch die Einbettung des Namens des Prominenten in den DID-Suffix jedes Fans der Einfluss der Marke des Prominenten weiter erhöht.

Im Bereich der DAOs vereinfachen unsere Lösungen nicht nur die Authentifizierung der Mitglieder und stärken die Identität und Zugehörigkeit, sondern verbessern auch die Aspekte der Governance und Zusammenarbeit erheblich. Wie Voty, das ein DID-basiertes Governance-Modell verwendet, bei dem nur Mitglieder mit einer DID Vorschläge machen oder abstimmen können. Es ermöglicht Organisationen auch, sich in spezifische Arbeitsgruppen aufzuteilen, um gezielte Entscheidungen zu treffen.

Für Marken haben wir ein transparentes Mitgliedschaftssystem eingeführt, das eine nahtlose markenübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht. Stellen Sie sich vor, lokale Händler bieten Gästen der Marriott-Hotels bestimmte Rabatte an, indem diese einfach ihre Marriott DID-Identität vorzeigen. So braucht es keine komplexen Partnerschaftsvereinbarungen und die Kunden profitieren direkt davon.

Wir haben zudem noch unsere „DID as a Service“ für die Creator-Ökonomie. Im Wesentlichen können Urheber damit ihren Projekten eine DID-Endung hinzufügen und sie an ihre Fans verkaufen. Dies ermöglicht ihnen nicht nur, ihre Arbeit auf dem Markt zu authentifizieren, sondern bietet auch eine einzigartige Einnahmequelle, indem die DID als Zugangsberechtigung verwendet wird.

Für die Gamer da draußen erweitern wir die Web3-Gaming-Plattformen mit einem robusten DID-basierten Benutzerkontosystem, das das Spielerlebnis noch intensiver und sicherer macht.

CT: Abschließend, mit Blick auf eine stärker dezentralisierte Zukunft: Inwiefern glauben Sie, dass DID unsere Interaktionen, Communities und persönlichen Identitäten im Internet neu definieren wird?

TY: DID revolutioniert die Art und Weise, wie wir Identität verstehen, indem es sie von spezifischen Anwendungen entkoppelt. Stellen Sie sich vor, dass Einzelpersonen oder Organisationen ihre Identitäten nahtlos plattformübergreifend einsetzen können, so wie Bitcoin-Nutzer nicht an eine einzige Wallet gebunden sind.

Ein weiterer wichtiger Vorteil der DID ist das Konzept der „nahtlosen Zusammenarbeit“. Wie ich bereits in vorherigen Antworten erwähnt habe, musste zum Beispiel ein Restaurant früher erst lange mit Marriott verhandeln, um Kundenrabatte genehmigen zu können. Mit DID kann dieser Prozess so einfach sein wie die Suche nach einer Kennung wie xxx.Marriott, und es besteht keine Notwendigkeit für umfangreiche Verhandlungen oder Verträge.

Dieser transformative Ansatz vereinfacht den gesamten Ablauf und führt innovative Geschäftsmodelle ein, die uns in eine dezentralere Zukunft führen.

Weitere Infos zu d.id

Haftungsausschluss. Cointelegraph unterstützt keine Inhalte oder Produkte auf dieser Seite. Wir wollen ihnen zwar alle wichtigen Informationen geben, an die wir kommen können, aber Leser sollten selbst recherchieren, bevor sie handeln. Sie tragen die volle Verantwortung für ihre Entscheidungen. Dieser Artikel stellt keine Investment-Beratung dar.

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