Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben gemeinsam eine private Blockchain und eine so genannte Quasi-Kryptowährung aufgelegt, berichtet die Financial Times (FT) am 12. April.

Laut der Zeitung wird die Währung den Namen "Learning Coin" tragen und wird nur innerhalb des Netzwerks der IWF und der Weltbank zugänglich sein. Die Coin hat keinen Geldwert und ist somit keine echte Kryptowährung, unterstreicht die FT.

Wie die FT herausfand, wurde die "Learning Coin" eingeführt, um die Technologien, die Krypto-Assets zugrunde liegen, besser zu verstehen. Die App dient als Drehscheibe für die Speicherung von Blogs, Recherchen, Videos und Präsentationen.

Während des Tests verdienen die Mitarbeiter der Weltbank und des IWF für das Erreichen bestimmter Meilensteine in ihrer Weiterbildung Coins. Die Institutionen werden es ihnen ermöglichen, die erworbenen Vermögenswerte für einige Belohnungen einzutauschen, wodurch sie lernen können, wie Coins in der Praxis verwendet werden können.

Nach Angaben des IWF müssen Banken und Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt Recherchen über Krypto-Technologien nachholen, die sich rasant entwickeln. Die FT zitiert den IWF wie folgt:

„Die Entwicklung der Krypto-Assets und der Technologie für Distributed Ledger entwickelt sich rasant, ebenso wie die Menge an Informationen (sowohl neutral als auch voreingenommen), die sie umgeben. Dies zwingt Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Finanzinstitute dazu, eine wachsende Wissenslücke zwischen Gesetzgeber, politischen Entscheidungsträgern, Ökonomen und der Technologie zu erkennen.“

Darüber hinaus könnten die Weltbank und der IWF nach dem Test Blockchain verwenden, um intelligente Verträge zu starten, Geldwäsche zu bekämpfen und die Transparenz insgesamt zu erhöhen.

Anfang April sagte die Geschäftsführerin des IWF, Christine Lagarde, dass Innovatoren der Blockchain die traditionelle Finanzwelt durcheinander bringen und einen klaren Einfluss auf die etablierten Akteure haben. Sie wies auch darauf hin, dass das Potenzial von Technologien und Assets auf Blockchain-Basis von Regulierungsbehörden und Zentralbanken genutzt wird, die ihre positive Wirkung erkennen.

Ein Vertreter der Weltbank drückte einen skeptischeren Standpunkt aus. Laut Aanchal Anand, einem Landverwaltungsspezialisten in der Global Land and Geospatial Unit der Bank, herrscht zu viel Hype um die Blockchain, was unrealistische Erwartungen hervorruft.