Der Handelsverband der italienischen Banken (ABI) gab bekannt, dass die erste Testphase des Blockchain-basierten Interbanken-Systems erfolgreich abgeschlossen wurde. Dies berichtet das italienische Handelsblatt Ansa am 29. September.

Durch Anwendung der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) erhofft sich der Zusammenschluss der 14 italienischen Bankinstitute eine Verbesserung der Prozessabwicklung zwischen den einzelnen Banken. Dabei hofft der Verband besonders, die Bearbeitungszeit optimieren zu können. Außerdem soll die Transparenz von Bankdaten erhöht werden, genauso soll Datenaustausch und Verifizierung innerhalb der Anwendung möglich sein.

Laut der italienischen Zeitung Corriere Nazionale wird das Blockchain-Programm auch eingesetzt, um Arbeitsschritte zu unterstützen, bei denen es normalerweise zwischen den Banken starke Diskrepanzen der Informationen gibt. Dies soll aufgelöst werden, indem das Interbanken-System die Daten auf mehreren Knotenpunkten (Nodes) speichert, die wiederum für alle Banken zugänglich sind. Außerdem sollen in diesem Kontext sogenannte Smart Contracts eingesetzt werden.

Weiterhin beschreibt der Bericht, dass der Verband bisher mehr als 1,2 Mio. Bewegungen auf der Infrastruktur des Systems durchgeführt hat. Nachdem die erste Testphase erfolgreich verlaufen ist, wollen die Banken nun eine Erweiterung auf das Tagesgeschäft probieren.  

Erst im Juni hatte der Handelsverband seine Pläne für eine Implementierung von Blockchain vorgestellt. Die Initiative wurde auf den Namen „Spunta Projekt“ getauft und wird vom Abi Lab, dem Forschungs- und Entwicklungszentrum des ABI, durchgeführt.

Das Spunta Projekt basiert auf der DLT-Plattform Corda, wobei das Blockchain-Konsortium R3 für die Entwicklung zuständig ist, unter Mitarbeit der Firma NTT Data.

Auf der Webseite des ABI werden folgende italienische Banken als Projektteilnehmer aufgeführt: Banca Mediolanum, Banca Monte dei Paschi di Siena, Banca Sella, BNL – Gruppo BNP Paribas, Banca Popolare di Sondrio, Banco BPM, CheBanca! – Gruppo Mediobanca, Credito Emiliano, Crédit Agricole, Credito Valtellinese, Iccrea Banca, Intesa Sanpaolo, Nexi Banca, Ubi.

Obwohl die Wirtschaftsberatung Deloitte jüngst behauptete, dass das bestehende Blockchain-Ökosystem eine Reihe von Problemen hätte — darunter das Risiko von langsamer Transaktionsgeschwindigkeit — werden nichtsdestotrotz Blockchain-Anwendungen von großen Bankinstituten eingeführt.   

Die Kasikornbank, viertgrößte Bank Thailands, ist Berichten zufolge die erste Bank des Landes geworden, die Blockchain eingeführt hat. Hierdurch wird das „Visa B2B Connect Programm“ eingesetzt, das Zahlungsabwicklungen über Landesgrenzen vornimmt.

Am 20. September hat die PKO Bank Polski, Polens größte Bank, ihren Plan offengelegt, ein eigenes Blockchain-Tool für Kundendokumente umzusetzen. Dies geschieht in Kooperation mit dem englischen Unternehmen Coinfirm, das zuvor auf Twitter eine detaillierte Beschreibung veröffentlicht hatte.

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