Italien, das als eines der ersten europäischen Länder den beliebten Chatbot ChatGPT von OpenAI kurzzeitig verboten hat, wird das Thema Künstliche Intelligenz (KI) als eine der Prioritäten seiner Präsidentschaft der G7 behandeln, die in diesem Jahr von Januar bis Dezember läuft.

Am 4. Dezember 2023 gab die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni eine entsprechende Pressekonferenz, in der sie die wichtigsten Prioritäten des Landes während seiner 12-monatigen G7-Präsidentschaft darlegte. Dazu gehören die Förderung der Entwicklung Afrikas, die Unterstützung der Ukraine und die Behandlung von Fragen der Künstlichen Intelligenz. Meloni äußerte sich zu den Herausforderungen der neuen Technologie wie folgt:

„Ich bin sehr besorgt über die Auswirkungen (der KI) auf den Arbeitsmarkt [...] Wir sind heute mit einer Revolution konfrontiert, bei der der [menschliche] Intellekt Gefahr läuft, ersetzt zu werden.“

Die italienische Ministerpräsidentin ging zwar nicht näher auf die spezifischen Bedenken in Bezug auf KI ein, gab aber bekannt, dass sie beabsichtigt, vor dem ersten G7-Gipfel im Juni eine Sondersitzung der G7-Mitglieder zum Thema KI abzuhalten. Das Thema des Einflusses von KI auf den Arbeitsmarkt beschäftigt die italienische Regierung schon seit einiger Zeit. Im Mai 2023 stellte das Land 30 Millionen Euro für den Fondo per la Repubblica Digitale (FRD) zur Verfügung, um die Qualifikationen von Arbeitslosen und Arbeitnehmern, deren Arbeitsplätze durch Automatisierung und KI gefährdet sind, zu verbessern.

Im März 2023 ordnete die italienische Datenschutzbehörde die sofortige Einschränkung der Datenverarbeitung für lokale Nutzer durch OpenAI, das in den USA ansässige Unternehmen hinter ChatGPT, an. Die Behörde stellte außerdem fest, dass es an einer Rechtsgrundlage fehlt, um die massenhafte Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten durch KI beim Training ihrer Algorithmen zu rechtfertigen.

Das Verbot wurde einen Monat später aufgehoben, als ChatGPT alle Anforderungen erfüllte. Im November kündigte die italienische Datenschutzbehörde jedoch die Einleitung einer Untersuchung an, in der sie die Praxis der Datenerhebung zum Training von Algorithmen der Künstlichen Intelligenz (KI) untersuchen wird.

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