Der Shark-Tank-Star und Investor Kevin O'Leary, der auch als Mr. Wonderful bekannt ist, hat behauptet, er habe die 15 Millionen Dollar, die FTX ihm bezahlt hat, damit er der offizielle Sprecher der Börse ist, so gut wie verloren habe.

In einem Interview in der CNBC-Sendung Squawk Box am 8. Dezember erklärte O'Leary, er habe nach Steuern, Vermittlungsgebühren, einer Investition von 1 US-Dollar in FTX und dem Kauf einer ganzen Menge Kryptowährung, die jetzt auf FTX liege, nichts mehr aus seiner Zeit bei FTX:

"Bei dem Deal ging es um knapp 15 Millionen US-Dollar. Ich habe etwa 9,7 Millionen US-Dollar in Krypto investiert. Ich glaube, das das habe ich verloren. Es ist alles auf null. Ich weiß es nicht, denn mein Konto wurde vor ein paar Wochen geleert. Alle Daten, alle Coins, alles."

"Es war keine gute Investition. Ich mache nicht immer gute Investitionen, zum Glück mache ich mehr gute als schlechte, aber das war eine schlechte", wie er dazu erklärte.

Wahrscheinlich wird er aber auch ohne das Geld auskommen, denn das Nettovermögen des 68-Jährigen wird auf rund 400 Millionen US-Dollar geschätzt, wenn man solchen Schätzungen Glauben schenken darf.

Kevin O'Leary im Interview bei Squawk Box: CNBC

Mr. Wonderful wurde auch gefragt, was ihn ursprünglich dazu veranlasst hat, im August 2021 bei FTX einzusteigen, da er zuvor angedeutet hatte, dass er sich in der Anfangszeit aufgrund seiner eigenen strengen Compliance-Standards von Kryptowährungen zurückgehalten hatte.

Er räumte daraufhin einen massiven Fehler ein: "Ich kenne natürlich alle institutionellen Investoren bei diesem Deal, wir sehen alle wie Idioten aus, nennen wir das Kind mal beim Namen".

"Wir haben uns gegenseitig auf unsere Sorgfaltsprüfungen verlassen, aber wir haben uns auch auf ein anderes Anlagenarrativ gestützt, das meiner Meinung nach für ein großes Interesse an FTX gesorgt hat. Sam Bankman-Fried ist Amerikaner, seine Eltern sind amerikanische Compliance-Anwälte. Es gab keine anderen großen amerikanischen Börsen, in die man investieren konnte, wenn man in Infrastrukturprojekte investieren wollte", wie er erklärte.

O'Leary sagte auch, er versuche derzeit herauszufinden, wohin sein Kapital für FTX tatsächlich geflossen ist und wie er es zurückbekommen könnte. Er fügte hinzu, habe sich bereit erklärt, bei der Anhörung des Senatsausschusses am 14. Dezember auszusagen.

Trotz des ganzen Debakels hat O'Leary zuvor gesagt, er würde SBF immer noch in seinem Team haben wollen. Am 8. Dezember hat er auf Twitter erneut bekräftigt, er schrecke nicht davor zurück, in Unternehmer zu investieren, die massive Misserfolge haben, denn "Misserfolg ist oft der beste Lehrer".

In einem weiteren Interview mit Yahoo Finance am 6. Dezember erklärte O'Leary, SBF gelte so lange als unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. FTX sollte seiner Meinung nach auch auditiert werden.

"Ich gehöre zu den Leuten, die sagen: 'Du bist unschuldig, bis deine Schuld bewiesen ist'. Das ist meine Überzeugung. Und ich will die Fakten. Wenn Sie mir also sagen, dass Sie etwas getan oder nicht getan haben, werde ich Ihnen glauben, bis ich herausfinde, dass es eine Lüge ist", wie er erklärte.