Die Kryptobörse Kraken hat ihre vierte Lizenz in Europa erhalten und kann nun auch in den Niederlanden Krypto-Dienstleistungen anbieten.

Wie am 8. Februar bekanntgegeben wurde, erhielt die Börse von der niederländischen Zentralbank (DNB) eine entsprechende VASP-Registrierung (Virtual Asset Service Provider), die es ihr ermöglicht, Tausch- und Transferdienste für virtuelle Vermögenswerte sowie Verwahrungs- und Wallet-Dienste anzubieten.

Eine VASP-Lizenz ist ein regulatorischer Rahmen, der dazu dient, Unternehmen zu beaufsichtigen, die Dienstleistungen im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten anbieten. Im Rahmen der neuen EU-Verordnung Markets in Crypto-Assets (MiCA) müssen Unternehmen, die innerhalb der Europäischen Union Dienstleistungen im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten anbieten, eine Reihe von Anforderungen erfüllen, darunter die Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie die Gewährleistung der Offenlegung und Transparenz von Kundeninformationen.

Die Kryptobörse hat es auf die wichtigsten Märkte in Europa abgesehen. Neben den Niederlanden hat Kraken auch VASP-Lizenzen in Spanien, Italien und Irland. Über eine lizenzierte Tochtergesellschaft bietet Kraken auch in Belgien bereits Krypto-Dienstleistungen an.

„Die Niederlande haben einen pulsierenden Startup- und Technologiesektor [...] Sie haben auch eine der höchsten Krypto-Akzeptanzraten in Europa mit etwa 20 % der niederländischen Bürger, die Krypto besitzen“, so Kraken in der Erklärung.

Im Oktober 2023 kündigte die Börse die Übernahme der in den Niederlanden ansässigen Kryptobörse Coin Meester B.V. (BCM) an, um ihre Marktpräsenz in dem Land zu erweitern. Der Deal muss allerdings noch von den Behörden genehmigt werden.

Die regulatorischen Fortschritte von Kraken in Europa stehen im Gegensatz zu den Herausforderungen in der amerikanischen Heimat. Das in San Francisco ansässige Unternehmen wurde im November 2023 von der US-Börsenaufsicht SEC verklagt, weil es angeblich Kundengelder vermischt und sich nicht als Wertpapierbörse, Makler, Händler und Clearing-Agentur registriert hatte – Binance und Coinbase waren einige Monate zuvor von der Behörde aus ähnlichen Gründen verklagt worden.

Im Februar 2023 einigte sich die Börse mit der SEC auf einen 30-Millionen-Dollar-Vergleich, der auch die Aussetzung ihrer Staking-Produkte und -Dienste für US-Kunden beinhaltete.

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