Die deutsche Schauspielerin Sophia Thomalla ist wegen eines Werbeauftritts für das umstrittene Blockchain-Projekt G999 des ehemaligen Karatbars-Chairman Josip Heit in die Kritik geraten, so ein Bericht im Handelsblatt vom 3. Januar.

Thomalla wirbt für G999

Die Schauspielerin und Instagram-Influencerin posiert in einem aufwändig produzierten Werbespot für das Blockchain-Projekt G999 von Josip Heits Hamburger Firma Gold Standard Banking Cooperation AG (GSB). Dessen Glaubwürdigkeit steht wegen Heits früherem Engagement beim Startup Karatbars als “Chairman of the Board” in der Kritik, mit dessen angeblich mit Gold gedeckter virtueller Währung Karatgold Coin Anleger Millionen verloren.

G999 wird auf der Projektwebseite als ein “Peer-to-Peer-Electronic-Cash-System” beschrieben, welches zu einer “soliden globalen Währung mit schnellen Zahlungen, Mikrogebühren, einer neuen Generation von Kommunikation und hoher Transaktionskapazität” werden soll. Was sich genau hinter dem Projekt verbirgt, ist laut Handelsblatt “unklar”.

Heit bezeichne seine Firma GSB als "ein internationales Konglomerat mit Sitz im Hamburger Hafen." Dabei sei die GSB erst vor zwei Jahren von Düsseldorf nach Hamburg gezogen. Bis 2018 hieß das Unternehmen GCC Gazella Corporate Capital GmbH, dessen wichtigstes Asset lange Zeit ein Steinbruch in Kroatien gewesen sein soll.

Zwischen dem Karatbars-Firmengründer Harald Seiz und Josip Heit läuft laut Handelsblatt zudem noch ein Rechtsstreit und Seiz plane mit dem sehr ähnlich klingenden Blockchain-Projekt V999 eine direkte Konkurrenz zu G999. Heit sei Seiz mit dem Start von G999 allerdings zuvor gekommen.

Heit soll laut Handelsblatt auch intensiven Kontakt zu dem wegen mutmaßlicher Mafia-Aktivitäten und Zwangsprostitution in seiner Heimat inzwischen verhafteten Rumänen Alex Bodi gehabt haben. Auf Nachfragen habe er dem Handelsblatt mit Klagen in den USA gedroht.

Sophia Thomalla gibt sich unterdessen ahnungslos. Sie kenne diese Seite ihres neuen Geschäftspartners nicht, sagte sie auf Anfrage. Ihr Anwalt schrieb, sie werde sich nicht zu Sachverhalten äußern, "von denen sie keine Kenntnis hat und an denen sie weder beteiligt war noch ist."

Prominente als Zugpferde für Betrugsmaschen

Krypto-Betrüger spannen immer wieder Prominente als Zugpferde ein, um ihrem Projekt den Anschein von Seriosität zu verpassen. Für Aufsehen hatte 2017 etwa Werbung mit dem Box-Star Floyd Mayweather und Musiker DJ Khaled für das ICO der betrügerischen Krypto-Investmentfirma Centra Techdurch gesorgt.