Die Bestätigung von Stephen Miran als neues Mitglied im Vorstand der US-Notenbank Federal Reserve sorgt für Diskussionen. Mit ihm hat Präsident Donald Trump nun drei enge Vertraute im Führungsgremium. Alle gelten als offener für digitale Innovationen und Kryptowährungen als viele ihrer Vorgänger. Für Anleger und Märkte stellt sich die Frage, ob das ein Wendepunkt für die Geldpolitik sein könnte.

Was bedeutet Mirans Ernennung für die Geldpolitik?

Die Federal Reserve entscheidet über die Höhe der Leitzinsen in den USA. Diese Zinsen beeinflussen, wie teuer Kredite für Unternehmen und Verbraucher sind. Senkt die Fed die Zinsen, wird mehr Geld im Umlauf gebracht. Das kann die Wirtschaft ankurbeln, birgt aber auch das Risiko höherer Inflation.

Stephen Miran war zuvor als Wirtschaftsberater im Weißen Haus tätig. Am 16. September 2025 bestätigte ihn der US-Senat mit einer knappen Abstimmung. Seine Ernennung erfolgte ungewöhnlich schnell, was zeigt, wie wichtig Trump der Einfluss im Fed-Vorstand ist. Zusammen mit Michelle Bowman und Christopher Waller bilden sie nun einen Block von drei Mitgliedern, die Trumps Wunsch nach niedrigeren Zinsen unterstützen könnten.

Analysten erwarten, dass Miran bereits bei der nächsten Zinssitzung eine Rolle spielt. Möglich ist ein geschlossenes Auftreten der drei Trump-Vertrauten für stärkere Zinssenkungen. Das wäre ein ungewöhnliches Signal, da die Fed traditionell Wert auf interne Einigkeit legt.

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Welche Rolle spielt Kryptowährung bei der neuen Ausrichtung?

Neben der Zinspolitik hat die Fed auch Einfluss auf die Regulierung von Banken und Finanzmärkten. Dazu gehört, wie Krypto-Unternehmen Zugang zu Bankdienstleistungen bekommen oder wie mit Stablecoins umgegangen wird.

Die drei Trump-nahen Mitglieder zeigen sich in diesem Bereich offener als viele frühere Notenbanker. Christopher Waller betonte zuletzt, dass Kryptowährungen kein Risiko seien, vor dem man Angst haben müsse. Michelle Bowman sprach sich gegen eine zu vorsichtige Haltung bei digitalen Vermögenswerten aus. Stephen Miran selbst sieht in Kryptowährungen einen möglichen Motor für wirtschaftliche Innovation.

Für die Branche könnte dies bedeuten, dass die Fed künftig weniger restriktiv gegenüber Krypto-Projekten auftritt. Auch die Diskussion um einen digitalen Dollar (CBDC) dürfte stärker ins Zentrum rücken. Beobachter gehen davon aus, dass Innovation und Experimente mit Blockchain-Technologie mehr Raum erhalten könnten.

Kritiker warnen jedoch, dass die Unabhängigkeit der Fed in Gefahr gerät. Miran hatte gleichzeitig eine Rolle als Wirtschaftsberater im Weißen Haus. Zwar kündigte er an, diese ruhen zu lassen, dennoch bleibt der Vorwurf politischer Einflussnahme bestehen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich tatsächlich eine neue Offenheit für Krypto entwickelt – oder ob politische Konflikte überwiegen.