Das Berliner Startup hinter der gleichnamigen Krypto-Shopping-App Wysker hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, meldete der Blog Gründerszene am 27. November.
Keine Anschlussfinanzierung
Eine für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs bereits geplante Anschlussfinanzierung sei im letzten Moment geplatzt, begründete Gründer und CEO Tobias Haag die Entscheidung. Er teilte Gründerszene mit:
“Wir haben es letztlich nicht geschafft, das Vertrauen von Investoren einzuholen, unsere sehr große Vision weiter zu finanzieren.”
Wysker hatte als erstes Projekt Anfang 2018 in Deutschland ein Initial Coin Offering (ICO) durchgeführt. Dessen Einnahmen waren mit rund 3.000 Ether deutlich hinter den geplanten 12.000 Ether zurückgeblieben.
Zusätzlich geschmälert wurde der ICO-Ertrag durch eine Panne bei dem Londoner Wallet-Anbieter Parity, bei dem Wysker Teile der eingenommenen Ether-Token geparkt hatte. Wie Haag gegenüber Gründerszene bestätigte, kann Wysker bis heute nicht auf etwa zwei Drittel der Gelder zugreifen.
Noch einmal zusätzliches Geld hatte Wysker allerdings im Herbst 2018 im Rahmen einer Finanzierungsrunde erhalten.
Laut Haag waren 100.000 Nutzer der Wysker Shopping-App offenbar nicht genug, um das Unternehmen aus den roten Zahlen zu bringen.
Der für Wysker bestellte Insolvenzverwalter geht nicht davon aus, dass Wysker “in der jetzigen Form” weiterentwickelt werden kann. Ein Verkauf der bestehenden Technologie an einen anderen Anbieter werde erwogen.
Geplatzte ICO-Träume
Wysker ist nur eines von mehreren insolventen ICO-Projekten im deutschsprachigen Raum. Für besonderes Aufsehen sorgt die Pleite des Schweizer Mining-Betreibers Envion, das durch ein ICO 100 Millionen US-Dollar einnehmen hatte können. Die Envion AG war durch ein Gerichtsurteil des Kantonsgerichts Zug nach einem Rechtsstreit zwischen Ex-CEO Woestmann und den Gründern im November 2018 geschlossen worden.
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