Die Kryptobörse KuCoin ist ungewollt zum Diskussionsgegenstand geworden, als Teile der Krypto-Community nun auf Twitter gemunkelt haben, dass die Handelsplattform ebenfalls einen Auszahlungsstopp verhängen wird. KuCoin-Chef Johnny Lyu war entsprechend bemüht, die Gerüchte möglichst im Keim zu ersticken.

Bekannte Stimmen von Krypto-Twitter wie die Nutzer @KongBTC und @otteroooo haben ihre Follower jüngst dazu angehalten, möglichst schnell alle ihre Guthaben von KuCoin auszubuchen, da die Kryptobörse demnächst wohl einen mutmaßlichen Stopp für Auszahlungen verhängt.

Als Hintergrund für diesen etwaigen Schritt wird eine angebliche Verbindung zwischen KuCoin und den gescheiterten Krypto-Projekten Terra und 3AC genannt, die wiederum nun dazu geführt haben soll, dass auch die Kryptobörse in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist.

KuCoin-Chef Johnny Lyu widerspricht diesen Spekulationen vehement und stell klar, dass seine Handelsplattform keinerlei Verbindungen zu Terra (LUNA), 3AC, Babel Finance oder anderen wankenden Projekten hat. Um diese Behauptungen zusätzlich zu entkräften, verweist der CEO auf eine aktuelle Finanzspritze von 150 Mio. US-Dollar, die den Unternehmenswert von KuCoin auf satte 10 Mrd. US-Dollar erhöht haben soll. Ein weiteres Zeichen der Stärke sei, dass seine Firma weiterhin neue Mitarbeiter einstellt, während viele andere Krypto-Unternehmen zurzeit aus Kostengründen Stellen streichen.

Dahingehend führt Lyu aus:

„Wir werden nicht durch den Zusammenbruch irgendwelcher Projekte in Mitleidenschaft gezogen, es gibt keine Pläne für einen Auszahlungsstopp, der Betrieb von KuCoin läuft ganz normal weiter.“

Den entsprechenden Nachweis will der CEO liefern, indem schon bald der Unternehmensbericht zur ersten Jahreshälfte 2022 offengelegt wird. Dem könnten Nutzer und Beobachter dann alle relevanten Informationen über den Zustand der Handelsplattform entnehmen. Abschließend belässt es Lyu jedoch nicht nur bei Beschwichtigungen und scheinbarer Transparenz, sondern droht den Verbreitern dieser Spekulationen schlimmstenfalls auch noch mit „rechtlichen Schritten“:

„Den Panikmachern, die absichtlich diese unbestätigten Informationen verbreiten sage ich: KuCoin behält sich das Recht vor, rechtliche Schritte einzuleiten. Bitte unterlasst diese Panikmache.“

Tether-Chef Paolo Ardoino hatte jüngst bekanntgemacht, dass auch der marktführende Stablecoin Tether (USDT) einem „koordinierten Angriff“ von Hedgefonds ausgesetzt war, die den US-Dollar-Stablecoin mit Short-Positionen nach unten ziehen wollten.

Hinter der vermeintlichen „Panikmache“ um einige Krypto-Projekte könnten angesichts der momentanen Schieflage auf dem Markt also auch gezielte Attacken stecken, nichtsdestotrotz gilt es festzuhalten, dass sich wankende Unternehmen ebenso mit allen Mitteln gegen den drohenden Vertrauensverlust wehren, der ihre Probleme weiter vergrößern könnte.

So hatte zum Beispiel die Kryptobörse Voyager Digital Anfang der Woche noch verkündet, dass ihr Betrieb wie gewohnt fortgesetzt wird, nur um wenige Tage später dann doch einen Auszahlungsstopp zu verhängen.