Die Kryptobörse Voyager Digital hat am gestrigen Freitag bekanntgegeben, dass sie nun doch einen vorübergehenden Handels- und Auszahlungsstopp verhängt. Dahingehend erklärte Voyager-CEO Stephen Ehrlich im Anschluss an die entsprechende Mitteilung: „Da unser Kreditnehmer Three Arrows Capital (3AC) einen beträchtlichen Kredit nicht zurückzahlen kann, ist dies für uns der einzig logische Schritt.“

„Obwohl diese Entscheidung suboptimal ist, gibt sie uns Zeit, unsere finanzielle Situation zu stärken, was dringend notwendig ist, damit wir die Vermögen und die Zukunft von Voyager weiter gewährleisten könnne“, so Ehrlich weiter. Wie das Unternehmen des Weiteren verrät, wurden Finanzberater von Moelis & Co. und der Consello Group an Bord geholt, gleichzeitig wurde Rechtshilfe von der Kanzlei Kirkland & Ellis eingeholt.

Voyager Digital hatte Three Arrows Capital Anfang der Woche in Verzug gesetzt, nachdem der Krypto-Hedgefonds einen 15.250 Bitcoin (BTC) und 350 Mio. USD Coin (USDC) starken Kredit nicht fristgerecht zurückzahlen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Kryptobörse allerdings noch zugesichert, dass sie ihren Betrieb nichtsdestotrotz wie gewohnt fortsetzen wird. Dies sollte unter anderem durch einen 15.000 BTC hohen Kredit von Alameda Research gewährleistet werden, zudem hätte die Handelsplattform noch Kapital in Höhe von 137 Mio. US-Dollar zur Verfügung.

Ein Amtsgericht auf den Britischen Jungferninseln hat kurz darauf jedoch die Liquidation von 3AC angeordnet. Die drohende Zahlungsunfähigkeit des Krypto-Hedgefonds steht eigentlich sogar schon seit dem 16. Juni im Raum.

Voyager Digital hat bisher nicht angedeutet, wann der Handels- und Auszahlungsstopp aufgehoben werden soll. Die Ankündigung kommt kurz vor einem verlängerten Wochenende auf dem amerikanischen Markt, denn in den USA wird am Montag, den 4. Juli der Nationalfeiertag Independence Day begangen.