Die Gründer des in Singapur ansässigen Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC), der enge finanzielle Verbindungen zum gescheiterten Krypto-Projekt Terra hatte, verbringen mehr Zeit in den sozialen Medien als mit der eigenen Insolvenz, wie die Insolvenzanwälte der Firma monieren.

Wie aus einer Anhörung vor dem Insolvenzgericht im südlichen Bezirk von New York am heutigen 2. Dezember hervorgeht, rügen die Insolvenzanwälte die beiden 3AC-Geschäftsführer Zhu Su und Kyle Davies für ihre „aktiven Reaktionen auf Kommentare per Twitter“, während sie gleichsam „wiederholt verpasst haben“, mit ihren Insolvenzverwaltern zu kooperieren. So hätten Zhu und Davies mit ihren Insolvenzverwaltern bisher nur sehr „limitierte Gespräche“ geführt und des Öfteren ihre Aufenthaltsorte gewechselt, so zum Beispiel von Bali in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).

Adam Goldberg, der für die Kanzlei Latham and Watkins die Insolvenzverwalter der 3AC vertritt, ergänzt, dass die beiden Geschäftsführer zudem mit Journalisten von CNBC und Bloomberg gesprochen haben, um „ihre Reputation wiederherzustellen“ und dabei gegen ein anderes großes Krypto-Unternehmen schießen, dass der Kaskade inzwischen zum Opfer gefallen ist:

„Seit dem Kollaps von FTX hat sich Herr Davies auf CNBC dazu geäußert und beide Gründer sind sehr aktiv auf Twitter, um die These zu verbreiten, dass FTX auch für ihren Kollaps verantwortlich ist. Es ist, gelinde gesagt, interessant, dass wir zum ersten Mal von dieser Theorie – dass FTX für den Kollaps von 3AC verantwortlich ist – hören, nachdem FTX nun spektakulär zusammengebrochen ist.“

Entsprechend erkennt Goldberg eine gewisse „Ironie“ im Verhalten von Zhu und Davies, die den ehemaligen FTX-Chef Sam Bankman-Fried jetzt auffordern, „die Wahrheit ans Licht zu bringen“, während sie sich selbst ihrer eigenen Verantwortung gegenüber den 3AC-Gläubigern entziehen. Aus diesem Grund schlägt der Anwalt vor, dass die beiden Gründer von Three Arrows jetzt mit alternativen gerichtlichen Methoden dazu gezwungen werden sollten, sich kooperativ am Insolvenzverfahren zu beteiligen.