Die Libra Association, die Organisation hinter der geplanten Facebook Kryptowährung Libra, hat am 19. Mai Robert Werner zum neuen Justiziar ernannt, um das Krypto-Projekt noch besser an die rechtlichen Vorgaben der Aufsichtsbehörden anzupassen.

Werner bringt dabei umfangreiche Erfahrung sowohl aus der Privatwirtschaft als auch aus dem öffentlichen Sektor mit, darunter seine Tätigkeit als Direktor des „Financial Crimes Enforcement Networks (FinCEN), eine US-Behörde des Finanzministeriums, die für die Bekämpfung von Geldwäsche zuständig ist. Zudem war er bei den großen Banken HSBC und Goldman Sachs in leitender Funktion verantwortlich.

Ehemaliger FinCEN-Chef zu Libra

In seiner neuen Funktion ist Robert Werner ab sofort Justiziar der Libra Association, die den Betrieb der Facebook Kryptowährung Libra übernehmen soll.

Zuletzt war Werner Geschäftsführer der GRH Consulting, Direktor des „Office of Foreign Assets Control“ (OFAC) und einer der leitenden rechtlichen Berater im Finanzministerium.

Zu seinem jüngsten Karriereschritt meint er nun:

„Ich habe mein Leben dem Kampf gegen Finanzkriminalität gewidmet und habe großen Organisationen dabei geholfen, rechtliche Compliance zu erreichen.“ 

„Ich freue mich, bei der Libra Association mitmachen zu dürfen und einen wichtigen Beitrag zur Revolutionierung des Zahlungssektors leisten zu können und Milliarden von Menschen Teilhabe am Finanzsystem zu ermöglichen“, so Werner weiter.

Libra will Kritik abfedern

Mit der Einstellung von Werner hat die Libra Association den nächsten hoch dekorierten Kopf gewonnen, um die Bedenken der Aufsichtsbehörden gegenüber der Kryptowährung zu beschwichtigen.

Am 6. Mai hatte die Libra Association bereits Stuart Levey zum neuen Geschäftsführer ernannt, der in der Regierung des ehemaligen Präsidenten Barack Obama für die Terrorismusbekämpfung mitverantwortlich war.

Seit der Veröffentlichung des Libra Projektentwurfs im vergangenen Jahr, hat die Kryptowährung heftigen Gegenwind von Politik und Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt erhalten. Dies hat Facebook inzwischen dazu veranlasst, einschneidende Änderungen am „Whitepaper“ von Libra vorzunehmen.

Weiterhin großes Potenzial

Der Ökonom John Vaz meinte vergangenen Monat, dass das Krypto-Projekt nichtsdestotrotz weiter großes Potenzial hätte und eine massive Bedrohung für die Marktherrschaft von Bitcoin (BTC) werden könnte.

„Sie zielen auf einen Markt ab, der wie für sie gemacht ist, da die Menschen bereits eifrig Transaktionen mit Facebook, Facebook Messenger, WhatsApp und Instagram, die allesamt zu Facebook gehören. Ausreichend Traffic haben sie also schon und ihre Nutzerbasis steht Finanztransaktionen schon jetzt aufgeschlossen gegenüber“, wie der Experte meint.

Wenn Libra auf den Markt kommt wird der Facebook Stablecoin also „eine riesengroße Chance auf Marktmacht vorfinden, die größer ist als jede andere Kryptowährung“, so Vaz.