Die Aufregung um den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems legt sich allmählich und die Community denkt über die nächsten Schritte nach. Unterdessen ist der CEO eines Validierungsanbieters in Südkorea der Meinung, die alte Terra-Chain sollte dauerhaft abgeschaltet werden.

Jiyun Kim, der CEO des Blockchain-Lösungsunternehmens DSRV, hat in einem Beitrag detailliert dargelegt, wie das Terra-Team mit dem Gedanken gespielt hat, die Blockproduktion zu stoppen, während der Kurs von Terra (LUNA) einbrach und der Stablecoin TerraUSD (UST) seine Kopplung verlor. Er ruft die Validierer im Terra-Ökosystem dazu auf, auf einen Hard Fork zu verzichten und stattdessen eine vollkommen neue und von der Community gesteuerte Blockchains einzurichten.

DSRV betreibt einen Validierungsknoten auf Terra mit 9,36 Prozent der On-Chain-Stimmen. DSRV hat genauso gelitten wie alle anderen Anleger, denn der Knoten hatte bis zum 8. Mai 14 Milliarden LUNA im Wert von etwa 1 Milliarde US-Dollar gesammelt. Diese sind nun etwa 3 Millionen US-Dollar wert.

Kim schrieb, die Entscheidung am 12. Mai, die Chain anzuhalten, sei von der Terra Validator League, die sich in "Terra Rebirth League" umbenannte, nicht leichtfertig getroffen worden. Das Terra-Team habe es ihm zufolge allerdings auch versäumt, alle Validierer mit dem Wort "Confirm", also" bestätigen", ordnungsgemäß darüber zu informieren, dass sie die Caine anhalten sollten. Dadurch habe er sich "betrogen" gefühlt. Er schrieb dazu weiter:

"Und die Ankündigung, die sie gemacht haben, klang so, als ob der Neustart der Chain von den Validierern entschieden wurde. JA, sie haben den Begriff 'Confirm' nicht verwendet."

Terra-Gründer Do Kwon schlug am Freitag vor, die Chain wiederherzustellen und das Token-Angebot auf 1 Milliarde LUNA zurückzusetzen. Kim ist da anderer Meinung. Er schrieb in seinem Beitrag, die Wiederverwendung der Terra-Chain "setzt den internen Wert der Terra-Chain vollständig auf 0".

"Die vorherige Terra-Chain sollte dauerhaft abgeschaltet werden. Und um die Lunatics zu retten, sollte eine völlig neue Chain, die von der Community gesteuert wird, eingerichtet werden."

Möglicherweise steckt mehr hinter der Geschichte, denn Kim schrieb weiter, die Kontrolle über die Validator League sei an die Community abgegeben worden, was auf eine Dezentralisierung hindeutet und das Terra-Team möglicherweise vor weiteren rechtlichen Problemen schützen könnte. Er fragte sich, ob sich das Projekt auf drohende rechtliche Angelegenheiten vorbereite. Außerdem hieß es, "vielleicht kann man das rechtliche Risiko so mindern?"

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Wu Blockchain hat am Samstag getwittert, dass ein Singapurer bereits Klage gegen Do Kwon im Namen von UST- und LUNA-Anlegern eingereicht habe.

Kim sagte am Montag gegenüber Cointelegraph, er wolle "die Community retten", es gebe aber keinen übt großen Koordinator für die Opferhilfe, "weil es da noch rechtliche Probleme gibt".

"Ich bin kein Held, aber ich möchte den Leuten wirklich helfen."

Am 8. Mai löste ein Ausverkauf von UST-Token Panik aus, die letztlich dazu führte, dass der Kurs von LUNA am Freitag laut CoinGecko von 73 US-Dollar auf nur noch 0,000000999967 US-Dollar fiel. UST ist mit derzeit 0,16 US-Dollar immer noch weit von seinem Zielwert von 1 US-Dollar entfernt. LUNA ist unterdessen praktisch wertlos geworden und ist in den letzten 24 Stunden um 30,8 Prozent auf 0,00026619 US-Dollar gefallen.