Mastercard kündigte am 17. Oktober offiziell ein neues Programm an, mit dem Finanzinstitute ihren Kunden Krypto-Handel und -Dienstleistungen anbieten können.

Das Programm namens "Crypto Source" soll Nutzern die Möglichkeit geben, Kryptowährungen zu kaufen, zu halten und zu verkaufen. Dieses wird durch die Lösung "Crypto Secure" von Mastercard ergänzt und bietet zusätzliche Sicherheit und Compliance.

Das Tool wird in Zusammenarbeit mit Paxos Trust Company auf den Markt gebracht und soll im vierten Quartal 2022 herauskommen. Paxos bietet auch ähnliche Dienstleistungen für den globalen Zahlungsriesen PayPal, der Ende 2020 erstmals Krypto-Dienstleistungen eingeführt hat.

Im Rahmen der neuen Partnerschaft bietet Paxos im Auftrag der Banken den Handel mit Kryptowährungen und Verwahrungsdienstleistungen an, während Mastercard seine Technologie einsetzt, um den Kryptohandel in die Schnittstellen der Banken zu integrieren.

Ajay Bhalla, Präsident der Cyber- und Intelligence-Einheit von Mastercard, sprach darüber, dass das Unternehmen sich immer mehr Krypto-Expertise aneignet und sich auf dem Markt immer mehr engagiert. Er erwähnte auch, dass Mastercard kürzlich in Krypto-Dienstleistungen investiert habe. Als Beispiel nannte er die Übernahme des Krypto-Informationsdienstes CipherTrace im September und die Übernahme der digitalen Identitätsplattform Ekata im April letzten Jahres.

Bei der Bekanntgabe erwähnter Mastercard auch den Mastercard New Payments Index 2022, laut dem 29 Prozent der Befragten weltweit Kryptowährungen halten würden. Weitere 65 Prozent der Befragten gaben an, sie würden lieber ein Krypto-Dienstleistungsangebot von ihrem derzeitigen Finanzinstitut des Vertrauens wahrnehmen.

"Was wir heute ankündigen, ist ein vernetzter Ansatz für Dienstleistungen, der den Nutzern einen sicheren Zugang zum Krypto-Ökosystem ermöglicht", so Bhalla.

Der Strategiechef von Paxos Walter Hessert wies auch auf die Größe des weltweiten Netzwerks von Finanzinstituten von Mastercard hin. Ihm zufolge werde das neue Tool Banken und Kreditgebern die eine sehr vertrauenswürdige Möglichkeit geben, sichere und zuverlässige Krypto-Vermögenswerte anzubieten.

Mastercard bringt seine Krypto-Initiative in einer Zeit, in der die Gesamtmarktkapitalisierung aller Kryptowährungen seit Anfang 2022 um etwa 60 Prozent gefallen ist. Laut Jorn Lambert, dem Leiter der Digitalabteilung von Mastercard, wäre es "kurzsichtig zu glauben, dass ein kleiner Krypto-Winter das Ende der Kryptowährungen einläutet".

"Wenn die Regulierung besser wird, werden die Krypto-Plattformen deutlich sicherer. Wir werden sehen, dass viele der aktuellen Probleme in den kommenden Jahren gelöst werden", so Lambert.

Mastercard hat in den letzten Jahren aktiv an verschiedenen Krypto- und Blockchain-Initiativen gearbeitet. Im Januar 2022 gab Mastercard eine Zusammenarbeit mit der Börse Coinbase bekannt, in deren Rahmen Nutzer von Coinbase NFT Einkäufe mit Mastercard-Karten tätigen können.

Im Oktober 2021 schloss Mastercard eine Partnerschaft mit dem digitalen Vermögenswertunternehmen Bakkt, um US-Kunden den Kauf, Verkauf und das Halten von digitalen Vermögenswerten über sogenannte Custodial Wallets anzubieten.

Mastercard bemüht sich weiterhin um die Förderung der Akzeptanz von Kryptowährungen und arbeitet unterdessen an einem neuen Tool, das Banken den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) ermöglicht.