Galaxy Digital Gründer und Krypto-Fürsprecher Mike Novogratz vermutet, dass Bitcoin (BTC) nach dem „spektakulären Aufschwung“ der vergangenen Wochen „noch viel Luft nach oben“ hat.

In einem Interview mit Bloomberg TV erklärte Novogratz am 3. Juli, dass der vorübergehende Abschwung der letzten Tage zu erwarten war, als Bitcoin bei 14.000 US-Dollar an seine aktuelle Obergrenze gestoßen ist. Der erfahrene Investor geht davon aus, dass sich die marktführende Kryptowährung zunächst in einer Preisspanne zwischen 10.000 – 14.000 US-Dollar einpendeln wird, ehe der Aufwärtstrend zu einem späteren Zeitpunkt wieder angekurbelt wird und auf neue Rekordwerte steigt.

„Ich glaube, ich werde beim nächsten Mal nicht verkaufen, wenn der Kurs wieder auf 14.000 US-Dollar steht“, so Novogratz. Und weiter:

„In der nächsten Hochphase werden wir uns der Rekordmarke von 20.000 US-Dollar annähern […], aber ich glaube nicht, dass es schon in den nächsten Wochen so weit sein wird. Ich gehe eher davon aus, dass es im vierten Quartal dazu kommt.“

Der Krypto-Investor betont explizit, dass der parabolische Anstieg von Bitcoin gute Gründe hat und deshalb eine gewisse Nachhaltigkeit besitzt. Dabei verweist er auf den Markteintritt von Facebook und dessen Kryptowährung Libra, an der sich auch andere große Namen wie Visa und Mastercard beteiligen wollen. Dahingehend ergänzt er:

„Die größten Unternehmen der Welt wollen mittlerweile ein Stück vom Kuchen abhaben. Zuvor haben auch schon renommierte Universitäten wie Yale, Harvard und Stanford in den Markt investiert. Die Frage nach dem Interesse von Großinvestoren wurde also klar und deutlich beantwortet.“

Des Weiteren geht Novogratz davon aus, dass Bitcoin sich langfristig als Wertaufbewahrungsmittel etablieren kann und damit zu einer Art digitalem Gold wird. Dementsprechend hält er mittelfristig einen etwaigen Kurswert von 40.000 US-Dollar für realistisch, wobei er noch viel Luft nach oben sieht.

Die momentane Marktkapitalisierung von Gold beträgt 8,5 Bio. US-Dollar, eine Marke, die für Bitcoin noch in weiter Ferne ist, wie er eingesteht. Allerdings unterstreicht Novogratz, dass sich die führende Kryptowährung bereits als Anlageprodukt erwiesen hätte und dass mit einer begrenzten Umlaufmenge und einem soliden technologischen Fundament die besten Voraussetzungen bestehen, um langfristig zu einem gleichwertigen Wertaufbewahrungsmittel zu werden.

Hierin sieht Novogratz auch die Sonderstellung von Bitcoin begründet. Andere Kryptowährungen, wie zum Beispiel Ether (ETH) und XRP, würden einen völlig anderen Zweck erfüllen und müssten sich jeweils mit viel mehr Konkurrenz auseinandersetzen.  

Die Tatsache, dass die sogenannten Altcoins nur bedingt im Windschatten von Bitcoin nach oben klettern konnten, ist laut Novogratz ein Zeichen dafür, dass der Markt insgesamt rationaler geworden ist.

Allerdings beschreit der Krypto-Investor nicht gleich das Ende der Altcoins, wie es zuletzt andere Experten getan haben, sondern meint, dass diese mindestens noch zwei bis drei Jahre Zeit bräuchten, um ihren Mehrwert und ihre Massentauglichkeit unter Beweis stellen zu können.

Zum Abschluss des Interviews kommentierte Novogratz noch den momentanen Stand der amerikanischen Krypto-Gesetzeslage. So empfindet er, dass Politik und Aufsichtsbehörden nicht mit den Innovationen der Branche Schritt halten können, hofft allerdings, dass die Beteiligung von Großinvestoren als eine Art Weckruf dienen wird.