Der Mt. Gox-Treuhänder Nobuaki Kobayashi hat am Mittwoch aktuelle Informationen über den Rehabilitationsplan für die Gläubiger der ehemaligen Kryptobörse herausgegeben. Dem Dokument zufolge beginnt der Bezugszeitraum für die Beschränkungen am 15. September. Während dieser Phase sind "die Abtretung, Übertragung oder Vererbung, die Bestellung von Sicherheiten oder die anderweitige Verfügung über Rehabilitationsansprüche verboten".

Kobayashi bestätigte, die Gläubiger hätten bis zum 15. September Zeit, ihre Forderungen für Geld einzureichen, das sie beim Zusammenbruch der ehemaligen Kryptobörse im Jahr 2014 verloren haben:

"Während des Bezugszeitraums für Abtretungen usw. wird der Rehabilitationstreuhänder keine Anträge für die Übertragung von Ansprüchen über das Rehabilitation Claim Filing System mehr annehmen."

Im Dokument wird nicht klargestellt, wie lange die Frist läuft. Es wird aber bestätigt, dass nach dieser die erste vollständige Rückzahlung an die Gläubiger erfolgt, wie es im Rehabilitationsplan dargelegt ist, der von rund 99 Prozent der betroffenen und berechtigten Nutzer angenommen wurde.

In den Unterlagen wurde auch darauf hingewiesen, dass der Treuhänder möglicherweise nicht in der Lage ist, zu bestimmen, an wen er das Geld zurückzahlt, wenn während der Sperrfrist eine Übertragungserklärung eingereicht wird:

"Das kann dazu führen, dass Gläubiger ihre bevorzugte Rückzahlung nicht erhalten können, dass sich der Rückzahlungstermin im Vergleich zu anderen Gläubigern erheblich verzögert oder dass im schlimmsten Fall der Rückzahlungsbetrag gemäß den Gesetzen und Vorschriften beim Tokyo Legal Affairs Bureau hinterlegt wird."

Anfang der Woche setzten Twitter-Gerüchte über einen riesigen Verkauf von 137.000 BTC den Kryptomarkt unter Druck. Gläubiger wiesen diese Spekulationen in den sozialen Netzwerken zurück.

Mt. Gox war eine der ersten Kryptowährungsbörsen und hat an ihrem Höhepunkt über 70 Prozent aller Transaktionen innerhalb des Blockchain-Ökosystems abgewickelt. Nach einem großen Hackangriff im Jahr 2011 brach die Webseite 2014 wegen mutmaßlicher Insolvenz zusammen. Etwa 24.000 Gläubiger waren davon betroffen haben dabei 850.000 BTC verloren. Im November 2021 bestätigte der Treuhänder der Börse, dass sich der Rehabilitationsplan im japanischen Gerichtssystem befinde. Das ist einer der letzten Schritte in diesem langen Prozess, der 2018 mit einer Petition zur Entschädigung der Gläubiger begann.