Die große globale Aktienbörse Nasdaq bereitet sich darauf vor, bis zum Ende des zweiten Quartals ihren eigenen Depotservice für Kryptowährungen an den Start zu bringen.

Wie Bloomberg entsprechend berichtet, hat die Börse einen Antrag auf eine Lizenz als Limited-Purpose Trust Company bei der New Yorker Finanzaufsicht (NYDFS) gestellt, die für die Beaufsichtigung des neuen Dienstes zuständig wäre. Ira Auerbach, der Vizepräsident und Geschäftsführer von Nasdaq Digital Assets, hatte in dieser Woche in einem Interview in Paris die dahingehenden Pläne offengelegt und dabei betont, dass die Börse sicherstellen will, dass alle notwendigen regulatorischen Zulassungen eingeholt und die nötige technische Infrastruktur geschaffen wird.

Das ursprünglich bereits im vergangenen September angekündigte Projekt ist der erste große Vorstoß der Aktienbörse in die Kryptobranche. Als erstes wird sich die Digital Assets Abteilung der Nasdaq auf die Verwahrung von Bitcoin spezialisieren, ehe später eine ganze Bandbreite an Krypto-Dienstleistungen dazukommen soll, darunter zum Beispiel die Abwicklung für Finanzinstitute.

Es scheint also, dass traditionelle Finanzinstitute immer mehr die Lücken füllen, die durch die vielen Insolvenzen in der Kryptobranche entstanden sind. Der Markteintritt der Nasdaq könnte dementsprechend einen entscheidenden Richtungswechsel markieren. Allein schon Reputation und Größe des Börsenbetreibers könnten das Vertrauen von institutionellen Investoren in den Kryptomarkt nochmal deutlich stärken und den Weg dafür ebnen, dass umso mehr Finanzinstitute dem Beispiel der Nasdaq folgen.

Neben BNY Mellon und Fidelity wäre die Aktienbörse ein dritter großer Player der Finanzbranche, der nun Krypto-Verwahrung anbietet.

Wie Cointelegraph 2022 berichtet hatte, hat sich die BNY Mellon, die älteste Bank der USA, trotz ihres angestaubten Images an die Einführung von Krypto-Dienstleistungen gewagt.