Die große niederländische Börse Euronext Amsterdam, die Teil des paneuropäischen Marktplatzes Euronext ist, bringt ihren ersten börsengehandelten Bitcoin (BTC)-Fonds (ETF) auf den Markt.

Jacobi Asset Management ist eine Plattform für die Verwaltung digitaler Vermögenswerte aus London und bereitet die Auflegung ihres Jacobi Bitcoin ETF an der Euronext Amsterdam im nächsten Monat vor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Bitcoin-ETF wird an der Euronext Amsterdam Exchange unter dem Ticker BCOIN notiert.

Der Jacobi Bitcoin ETF ist der erste Bitcoin-ETF in Europa, so Jamie Khurshid, Gründer und CEO von Jacobi.

"Unser Produkt ist der erste Spot- oder physischen besicherte Bitcoin-Fonds und der Fonds darf keine der Vermögenswerte, die er besitzt, ausleihen, staken oder fremdfinanzieren. Zum ersten Mal in Europa können Anleger, die ein börsengehandeltes Bitcoin-Produkt kaufen, Eigentümer der Einheiten sein, die die Bitcoin besitzen", so Khurshid. "Es gibt andere börsengehandelte Produkte in Europa, aber keinen anderen Spot-BTC-ETF", wie er noch hinzufügte.

Ein Sprecher von Euronext bestätigte, dass BCOIN der erste Bitcoin-Spot-ETF überhaupt an der Euronext sein werde. "Das wird der erste Bitcoin-ETF an der Euronext sein. Der erste Fonds, der direkt in Bitcoin investiert. Alle anderen derzeit existierenden Produkte in unserem Segment sind ETNs oder rechtlich als Schuldtitel strukturiert", wie es in einer Erklärung hieß. Der ETF soll im Juli auf den Markt kommen. Euronext nannte jedoch kein konkretes Datum für die Lancierung.

Wie bereits berichtet, erhielt Jacobi von der Guernsey Financial Services Commission im Oktober 2021 die Genehmigung, den Bitcoin-ETF aufzulegen.

Die Verwahrung für den Jacobi Bitcoin ETF übernimmt Fidelitys Kryptoabteilung Fidelity Digital Assets. Flow Traders und DRW werden als Market Maker fungieren und den Handel ermöglichen. Institutionelle und professionelle Anleger in Europa erhalten gegen eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent Zugang zu dem ETF, wie es in der Ankündigung weiter hieß.

Als ehemaliger Investmentbanker bei Goldman Sachs glaubt Khurshid, die Einführung des neuen Bitcoin-ETF werde dazu beitragen, dem Kryptomarkt angesichts des massiven Ausverkaufs mehr Stabilität zu verleihen. Er erklärte dazu weiter:

"Wir glauben, dass das nun die Eintrittsbarriere für die Wertpapierfirmen beseitigt, die nur in regulierte Produkte investieren dürfen. Somit wird die Akzeptanz von digitalen Vermögenswerten erhöht, was mehr Stabilität und einen geringeren Einfluss der Wale mit sich bringt. Das wiederum ist für die Krypto-Branche absolut notwendig."

Die Einführung des Bitcoin-ETF von Jacobi in den Niederlanden ist ein bedeutender Meilenstein auf dem globalen Spotmarkt für Krypto-ETFs. Amsterdam gilt als einer der führenden Aktienhandels Plätze in Europa und soll sogar in London im Jahr 2021 überholt haben.

Wie bereits berichtet, war Kanada eines der ersten Länder der Welt, das mit der Einführung des Purpose Bitcoin ETF im Februar 2021 einen Bitcoin-ETF auf den Markt gebracht hat. Australien führte Mitte Mai 2022 seine ersten Krypto-ETFs ein.

Die Akzeptanz von Krypto-Spot-ETFs hat in den letzten Jahren global zugenommen. Aber in den USA ist noch kein solches Produkt auf den Markt gekommen. Am 29. Juni hat der Krypto-Investmentriese Grayscale eine Entscheidung der US-Wertpapieraufsicht gerichtlich angefechtet, bei der die Behörde den Antrag auf Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trust in einen Spot-Bitcoin-ETF abgelehnt hat.