Die Krypto-Kreditplattform Nexo sagt, dass sie aufgrund ihrer starken Bilanz in den aktuellen Marktturbulenzen Liquidität bereitstellen könne, indem sie die Vermögenswerte von Krypto-Unternehmen aufkauft, die in Schwierigkeiten geraten sind.

In einem Blogbeitrag gab Nexo bekannt, dass die Plattform derzeit vom Bankenriesen Citigroup dazu beraten werde, wie man am besten die Vermögenswerte insolventer Kryptofirmen erwirbt, damit die Anleger wieder Zugang zu eingefrorenen Geldern erhalten.

Letzte Woche sagte Antoni Trenchev, Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter von Nexo, gegenüber Bloomberg, der aktuelle Krypto-Crash erinnere ihn an die Panik von 1907. Damals waren große Wall-Street-Institutionen gezwungen, andere angeschlagene Unternehmen zu retten:

"Das erinnert mich, offen gesagt, an die Bankenpanik von 1907, als JP Morgan gezwungen war, mit seinen eigenen Mitteln einzugreifen und alle solventen Leute zusammenzutrommeln, um die Situation zu retten."

In dem Blog-Beitrag erklärte Nexo, die Plattform habe immer ein nachhaltiges Geschäftsmodell betrieben, bei dem es keine riskante Kreditvergabe gibt. Daher weise sie nun eine "unübertroffene Stabilität" auf und könne so angeschlagene Unternehmen unterstützen:

"Die Krypto-Branche steht vor einer Massenkonsolidierungsphase, die bereits begonnen hat. Die verbleibenden solventen Akteure wie Nexo haben sich bereit erklärt, die Vermögenswerte von Unternehmen mit Solvenzproblemen aufzukaufen, um ihren Kunden sofortige Liquidität zu verschaffen und die gesamte Branche zu entlasten."

In dem Beitrag hieß es auch, Nexo sei bereits mit mehreren angeschlagenen Kryptofirmen im Gespräch und habe diesen verschiedene Möglichkeiten im Hinblick auf Liquidität angeboten.

Am 13. Juni gab Nexo bekannt, die Plattform sei bereit, einen Teil der ausstehenden Kredite von Celsius zu übernehmen, nachdem öffentlich wurde, dass Celsius sich in einer großen Liquiditätskrise befindet.

Am selben Tag brach Nexo (NEXO) um fast 25 Prozent ein und fiel auf ein neues Jahrestief von 0,61 US-Dollar pro Token, da befürchtet wurde, dass sich die Probleme von Celsius auf die gesamte DeFi-Branche ausbreiten werden.

Drei Tage später kamen erneut derartige Befürchtungen auf, als die Investmentfirma Three Arrows Capital (3AC) ihren Nachschussforderungen nicht nachkam und einen Verlust von 400 Millionen US-Dollar verzeichnete, weil mehrere Positionen aufgelöst werden mussten. Nexo sagt, die Plattform habe mit 3AC nichts zu tun.

Im Gegensatz zu vielen anderen angeschlagenen Unternehmen verfügt Nexo nach Angaben der US-amerikanischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Armanino über 100 Prozent Liquidität und kann seine Verbindlichkeiten in Höhe von 4,96 Milliarden US-Dollar erfüllen.

Seit dem starken Kursrückgang am 13. Juni hat sich der NEXO-Kurs stabilisiert und liegt derzeit bei 0,65 US-Dollar, wie aus Daten von TradingView hervorgeht.