Das Chain Integration Pilot (CHIP) des RFID-Labors der Auburn University in Alabama hat ein Proof-of-Concept-Whitepaper veröffentlicht. Das Whitepaper zeigt die durch Blockchain-Technologie erzielbaren Effizienzgewinne in aktuellen Lieferketten auf.

Der Proof-of-Concept wurde zur Aufnahme, Kodierung, Verteilung und Speicherung von serialisierten Daten von mehreren Punkten in der Lieferkette auf Hyperledger Fabric entwickelt.

Bei einem durchgeführten Test wurden Live-Daten der Marken Nike, PVH Corp. und Herman Kay sowie der großen US-Einzelhändler Kohl's und Macy's erhoben.

CHIP startete bereits im Jahr 2018 und ist nach Angaben des Unternehmens das erste Supply-Chain-Projekt, welches die aus RFID-Etiketten gewonnenen Informationen in ein Blockchain-Netzwerk integriert.

Blockchain-Lösung für Lieferkettendaten

Im Rahmen des Projekts wurden Daten zu 223.036 Waren in ein Distributed Ledger hochgeladen. Nur 1 % der Dateneinträge wurden von Geschäften bereitgestellt. Der große Anteil von 87 % der Daten kam aus Verteilungszentren, die restlichen 12 % stammten von einer Verschlüsselungsstelle.

Laut CHIP stellt Blockchain eine funktionelle Lösung für Probleme des serialisierten Datenaustauschs innerhalb der Lieferkette dar. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die teilnehmenden Unternehmen "in der Lage waren, Transaktionen mit serialisierten Daten in einer gemeinsamen Sprache aufzuzeichnen und diese Daten mit ihren entsprechenden Handelspartnern zu teilen".

Das Whitepaper erwähnt "ein enormes Maß an Fehlern und Ineffizienz in den Währungssystemen". Es wird geschätzt, dass die Beseitigung von Fälschungen und Schrumpfung in der Lieferkette Geschäftschancen im Wert von 181 Millionen US-Dollar freisetzen könnte.

Traditionelle Lieferketten-Technologien gelten als "veraltet"

Die Autoren des Whitepapers argumentieren, dass die bisher existierenden Netzwerke für "veraltete Internet-Technologien" geschaffen wurden und nicht geeignet sind, die massiven Mengen an serialisierten Daten, die in der heutigen Lieferkette erzeugt werden, zu bewältigen.

Das Team weist auf das Fehlen einer "effektiven, branchenweiten Lösung für den Austausch von serialisierten Daten zwischen Geschäftspartnern" hin, trotz der Einführung von serialisierten Datentechnologien wie RFID-Etiketten und QR-Codes vor über einem Jahrzehnt.

Zudem argumentiert der Bericht, frühere Versuche, die Infrastruktur zur Erfassung von Informationen in der gesamten Lieferkette zu integrieren, seien durch die Unfähigkeit der gesamten Branche, serialisierte Daten auszutauschen, beeinträchtigt worden.