Mark Scott, ein Anwalt, der mit dem Krypto-Betrugsprojekt OneCoin in Verbindung steht und kürzlich wegen Betrugs und Geldwäsche verurteilt wurde, wurde bis zur Berufung in seinem Fall auf Kaution freigelassen.
In einer Eingabe vom 18. April an das US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York genehmigte Richter Edgardo Ramos entsprechend die Kaution für Scott drei Monate nach der Verurteilung des Anwalts zu einer Haftstrafe von 10 Jahren. Ein Teil des Gerichtsdossiers war in Bezug auf Scotts Gesundheitsprobleme geschwärzt worden, auf Grund derer er nach Ansicht seines Anwaltsteams keinerlei Fluchtgefahr darstellt.
„Auf der Grundlage der dem Gericht vorliegenden Unterlagen und angesichts von Scotts Gesundheitszustand sowie der Tatsache, dass er nicht wegen eines Gewaltverbrechens angeklagt ist, ist das Gericht nicht der Ansicht, dass Scott wahrscheinlich fliehen oder eine Gefahr für die Sicherheit anderer Personen darstellen wird, wenn er auf Kaution freigelassen wird“, erklärte Richter Ramos.

In einer am 7. Februar eingereichten Mitteilung heißt es, dass bei einer möglichen Berufung „wesentliche Rechtsfragen“ zu berücksichtigen seien. Scotts Anwaltsteam beklagte zudem, dass Konstantin Ignatov – der Bruder von Ruja „Cryptoqueen“ Ignatova und einer der Anführer des OneCoin-Betrugsprojekts – einen Meineid geleistet habe, aber seine Aussage dennoch in dem Fall berücksichtigt wurde.
„Das Gericht hält es für recht zweifelhaft, dass Scott in beiden Fällen eine Aufhebung oder ein neues Verfahren erreichen wird“, so der Richter. „Aber das Gericht kann nicht sagen, dass die Fragen unzulässig sind. Und sie sind für die Begründetheit von Scotts Verurteilung so wichtig, dass eine gegenteilige Entscheidung des Berufungsgerichts wahrscheinlich eine Aufhebung oder ein neues Verfahren in allen Anklagepunkten, für die Scott inhaftiert wurde, erfordern würde.“
Im November 2019 wurde Scott von einem Geschworenengericht wegen Verschwörung zum Bankbetrug und Verschwörung zur Geldwäsche im Zusammenhang mit seiner Rolle bei der Wäsche von Millionen von US-Dollar über OneCoin verurteilt. Der Anwalt wusch Gelder auf Anweisung der OneCoin-Mitbegründerin Ruja Ignatova, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch auf freiem Fuß ist.
Der Mitbegründer von OneCoin, Karl Sebastian Greenwood, wurde im September 2023 wegen Betrugs und Geldwäsche zu 20 Jahren Haft verurteilt und zur Zahlung von 300 Millionen US-Dollar Entschädigung an die OneCoin-Opfer aufgefordert. Die ehemalige OneCoin Chief Compliance Officerin Irinia Dilkinska bekannte sich derweil in zwei Anklagepunkten für schuldig und wurde am 3. April zu vier Jahren Haft verurteilt.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.